Schwammerl: Durststrecke vorbei
Nach monatelangem Warten ist es nun für die Schwammerlsucher so weit und die Pilze schießen aus dem Boden. Extreme Trockenheit und Hitze haben dem Wachstum heuer zugesetzt und der passionierte Schwammerlsucher hat auch einen natürlichen Feind: Wildschweine werden im Wald zu Konkurrenten. „Die Wildschweine ackern alles um, wenn sie durch den Wald ziehen“, sagt Schwammerlsucher Erwin Winter aus Limbach.
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Regenfälle als Segen für die Schwammerlsucher
Zum Glück gibt es aber doch noch Plätze wo Pilze und Schwammerl ungehindert sprießen können. Die jüngsten Regenfälle warem zudem ein wahrer Segen von oben und haben für eine Wachstumsschub gesorgt. „Es hat mich total überrascht, dass jetzt doch einiges zu finden ist“, sagte Winter, der zudem auf die Kraft des Mondes vertraut. „Man sagt: Wenn der Mond am Zunehmen ist, wachsen die Schammerl besser“, so der Limbacher.
Laut Forstgesetz dürfen pro Person und Tag maximal zwei Kilo Pilze gesammelt werden.
Und so wird das Angebot an Speisepilzen in den heimischen Wäldern täglich größer. Schwammerl in Hülle und Fülle gibt es in Minihof-Liebau (Bezirk Jennersdorf), wo die Familie Fartek seit Jahrzehnten einen Schwammerlgroßhandel betreibt. Im Jahr verkauft man zwischen 120 und 150 Tonnen Pilze. Der Großteil davon wird im Raum Wien abgesetzt.
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Hochbetrieb bei Schwammerlgroßhändler
Nach einer langen Flaute herrscht nun Hochbetrieb bei der Familie Fartek. „Das Schwammerljahr war ein spätes Jahr für uns. Obwohl wir in ganz Europa Verbindungen haben, hat es zeitweise nirgends Steinpilze gegeben“, so Rudolf Fartek. Er bestätigt, dass es in der Region rund um seinen Betrieb momentan eine gute Ernte gibt. Auch die Qualität sei ansprechend: „Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass wir in den letzten Jahren so etwas gehabt haben“. Das heißt, die Pilze sind kaum wurmig.
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In Minihof-Liebau werden die angelieferte Ware geputzt, sortiert und verkaufsfertig gemacht. Die Nachfrage ist nach der langen Durststrecke relativ groß: „Bei Herrenpilzen ist der Verkaufspreis momentan zehn bis 20 Euro. Bei Eierschwammerln liegt der Preis ein bisschen darunter“, so Fartek.