Zeitschecks für Nachbarschaftshilfe

Eine ältere Frau hat zu wenig Kraft zum Holzhacken, kann aber einen Pullover oder Socken stricken - genau um solche „Gegengeschäfte“ geht es beim Nachbarschaftshilfeprojekt „ZeitBank55+“ in Heiligenkreuz. Man zahlt nicht mit Euro, sondern mit Zeitschecks.

Wer die hohe Thujenhecke schneidet, bekommt einen selbst gebackenen Apfelstrudel, die Fahrt zum Arzt wird mit einer geflickten Hose beglichen - diese Art von Handel steht im Rahmen des Projekts „ZeitBank55+“ in Heiligenkreuz seit einigen Monaten auf dem Programm. Das Angebot werde mittlerweile sehr gut angenommen, aber es brauche immer ein bisschen Zeit, bis das Projekt wachse, sagte Organisatorin Theodora Gerger.

Mitglieder der ZeitBank55+ in Heiligenkreuz

ZeitBank55+

Mitglieder der „ZeitBank55+“ in Heiligenkreuz

Ohne schlechtes Gewissen um Hilfe bitten

Oft sind es wirklich nur Kleinigkeiten, die gebraucht werden. Die meisten Hilfesuchenden seien nicht mobil und bräuchten einen Chauffeur oder einfach nur jemanden, der eine Glühbirne wechsle oder der beim Ausfüllen eines Formulars behilflich sei, so Gerger. Auch Eva Hain macht beim Nachbarschaftshilfeprojekt mit. Sie sei nach Heiligenkreuz zugezogen und kenne keine Nachbarn, die sie um Hilfe bitten könne, aber da sie bei dem Projekt mitmache, könne sie sich trotzdem ohne schlechtes Gewissen an jemanden wenden, der ihr helfe.

Vereinsmitglieder gesucht

Das Geben und Nehmen funktioniere mit den Zeitschecks sehr gut, so Hain. Man könne die Zeit wie eine Bezahlung einlösen und der andere könne damit auch wieder Hilfe bekommen, wenn er sie brauche. Es werden noch weitere Vereinsmitglieder gesucht - besonders gern gesehen sind alle mit Auto.

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