Neue Pläne für Neusiedler Hallenbad

Im Gemeinderatswahlkampf in Neusiedl am See thematisiert die SPÖ das Thema Hallenbad. Die Anlage ist schwer sanierungsbedürftig und hoch verschuldet. Die SPÖ meint nun, einen Finanzierungsweg gefunden zu haben.

Nach rein wirtschaftlichen Erwägungen müsste man das Hallenbad zusperren - das hat jedenfalls der Landesrechnungshof im Frühjahr empfohlen. Hunderttausende Euro könnte die Stadt damit jährlich sparen. Außerdem ist das Hallenbad schwer sanierungsbedürftig - was eine Millionen-Investition nach sich zöge - mehr dazu in Rechnungshof prüfte Neusiedl am See.

Hallenbad Neusiedl Pläne, Zitz und Elisabeth Böhm

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Landesschulratspräsident Zitz und Vizebürgermeisterin Böhm

Die SPÖ meint nun einen Weg gefunden zu haben, wie man den Erhalt und die Sanierung des Hallenbades finanzieren könnte. Vizebürgermeisterin Elisabeth Böhm spricht von Mitfinanzierungszusagen: „Das Land Burgenland hat bereits eine Förderung von einer Million Euro zugesagt“, so Böhm. Außerdem habe das Bildungsministerium Beteiligung in Betracht gezogen.

Finanzierungsvertrag von 1976

Mit dem Bildungsministerium gab es einen Finanzierungsvertrag aus dem Jahr 1976, und von dem hätte die Stadt, so Landesschulrats-Präsident Heinz Josef Zitz, bisher offenbar gar nichts gewusst. Er selbst habe den Vertrag aber gefunden und bereits Verhandlungen geführt. „Der Bund könnte bis 1,3 Millionen Euro für das Hallenbad in Neusiedl am See dazusteuern“, so Zitz.

Hallenbad Neusiedl am See

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Das Neusiedler Hallenbad ist schwer sanierungsbedürftig

Und dann müsste man natürlich mit den umliegenden Gemeinden verhandeln, die sich ebenfalls beteiligen sollten. Zitz, der auch im Beirat der Neusiedler Freizeitbetriebe sitzt, zu denen das Hallenbad ja gehört, spricht - je nach Sanierungsvariante - von vier bis neun Millionen Finanzierungsbedarf. Konzepte für eine umfassende Sanierung gebe es seit dem Vorjahr.

Lentsch vermutet Wahlkampf-Aktion

Der Neusiedler Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP) meinte dazu, dass Zitz - der für die SPÖ im Gemeinderat sitzt - vom Gemeinderat beauftragt war, beim Bildungsministerium nachzufragen, und dieses abgelehnt hätte. Schon voriges Jahr sei nach Gesprächen, in die auch Landeshauptmann Hans Niessl involviert gewesen sei, eine offizielle Absage des Ministeriums gekommen. Und Böhm wäre fünf Jahre politisch für das Hallenbad zuständig gewesen, passiert sei aber nichts. Dass Zitz und Böhm nun eine angebliche Lösung für das Hallenbad präsentierten, sei wohl dem Wahltermin geschuldet, so Lentsch.