Beregnung hat Erdapfelernte gerettet

Heuer ernten die burgenländischen Bauern etwas weniger Erdäpfel als sonst. Der strenge Frost im Frühjahr und der heiße Sommer setzten den Pflanzen stark zu. Viele Bauern konnten die Ernte noch mit Beregnungsanlagen retten.

Die Erdapfelkultur hat sich in den vergangenen 15 bis 20 Jahren im Seewinkel etabliert. Auf 1.050 Hektar werden heute verschiedenste Sorten angebaut - von den Frühsorten, die bereits seit Mai geerntet werden bis hin zu überdurchschnittlich großen Speiseerdäpfel für die Industrie.

Kartoffelernte

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Erdapfelernte

Zuerst zu kalt, dann zu trocken

Die heurige Ernte werde leicht unterdurchschnittlich ausfallen, sagte der Pflanzenbauexperte in der Landwirtschaftskammer Neusiedl am See Alfred Brasch. Schuld daran seien die Wetterkapriolen der vergangenen Monate. Bei den zwei Frosttagen im Frühjahr seien grüne Pflanzenteile abgestorben und die Pflanze habe wieder neu durchtreiben müssen. Außerdem gab es den gesamten Frühling und Sommer hindurch viel zu wenig Niederschlag.

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Die Beregnung ist für die Bauern ein Kostenfaktor

Ohne Beregnungsanlagen keine Erdäpfel

Etliche Betriebe im Seewinkel setzen mittlerweile auf Beregnungsanlagen. Ohne sie funktioniere der Anbau von Erdäpfeln, Mais, Zuckerrüben und anderer Ackerkulturen hier nicht mehr, sagte Brasch. Er gehe davon aus, dass man den Kartoffeln heuer während der Saison zwischen zehn und 13 Beregnungsgaben habe verabreichen müssen. Das sei natürlich eine massive Kostenbelastung für die Betriebe.

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Speiseerdäpfel für die Industrie

Im Burgenland gibt es circa 100 Erdapfelbauern. Die meisten bauen auch andere Kulturen an, etwa Zuckerrüben. Aufgrund der freien Zuckermarktordnung sind die Preise für Zuckerrüben im Keller. Eine verstärkte Alternative zur Zuckerrübe könnten daher für viele Bauern Erdäpfel werden. In erster Linie werden im Burgenland Speiseerdäpfel für die Industrie angebaut, etwa für Pommes frites.