Wahlgespräche 2017: Hans Niessl

SPÖ-Landesparteivorsitzender und Landeshauptmann Hans Niessl betonte im ORF Burgenland-Wahlgespräch erneut, dass die SPÖ bei der Nationalratswahl die Nummer eins werden soll. ÖVP-Bundesparteiobmann Sebastian Kurz habe bisher „wenig über Inhalte“ gesprochen, meinte Niessl.

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil wurde vom Parteirat einstimmig auf Platz eins der Landesliste für die Nationalratswahl gesetzt - mehr dazu in NR-Wahl: Doskozil einstimmig Spitzenkandidat.

Auch für die anderen Kandidaten gab es kaum Streichungen. Das Ziel: Stärkste Landespartei werden. „Dafür arbeiten wir, dafür sind viele Funktionäre von uns unterwegs. Und Hans Peter Doskozil macht einen wirklich tollen Job, der größte Wertschätzung genießt“, so Niessl im ORF Burgenland-Wahlgespräch.

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Das Interview in voller Länge

Hans Niessl im ORF Burgenland-Wahlgespräch mit Chefredakteur Walter Schneeberger.

Niessl unumstritten als Parteichef

Niessl ist als Parteichef im Burgenland unumstritten. Falls es parteiinterne Kritiker gibt, wagen sie sich so gut wie nie an die Öffentlichkeit. In der SPÖ-Bundespartei gilt er als Vorreiter einer rot-blauen Koalition.

„Kurz hat sich kurz gehalten“

Der ÖVP-Bundesparteiobmann habe bisher wenig über Inhalte gesprochen, meint Niessl und verweist auf das ORF Sommergespräch mit Tarek Leitner am 28. August. „In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Politik ist mir soetwas noch nicht untergekommen. Jeder Gemeinderat kann über Inhalte reden, was ihm vorschwebt in seiner Gemeinde. Jedes Regierungsmitglied in der Landespolitik kann zu den relevanten Themen Auskunft - aber bei den Themensetzungen hat sich Herr Kurz bis jetzt sehr kurz gehalten. Ich glaube, das spüren die Österreicher, da gibt es schon eine Trendumkehr“, erläuterte Niessl. Die nächsten Umfragen würden zeigen, dass Christian Kern und die Sozialdemokratie aufholen, meint Niessl.

Niessl - der starke Mann in der SPÖ?

Das Wirtschaftsmagazin „Trend“ titelt in seiner aktuellen Ausgabe, dass Niessl der „neue starke Mann in der SPÖ“ sei. Darauf angesprochen meint Niessl: „Ich habe erst vor kurzem mit Christian Kern telefoniert, ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Am Ende des Tages kommt es darauf an, dass Christian Kern Bundeskanzler bleibt und dass Hans Peter Doskozil eine möglichst wichtige Funktion in der Bundesregierung hat, vor allem im Bereich der Sicherheit.“

Bgld. als „Sicherheitsdienstleister“ für Österreich

Auf Bundesebene, insbesondere in Wien, setzt die SPÖ sehr stark auf die Kernthemen, wie etwa Verteilungsgerechtigkeit. Im Burgenland wird stark auf das Thema Sicherheit gesetzt. Das sei die richtige Strategie, meint Niessl. Immerhin habe man den „Sicherheitsexperten Nummer eins“ als Spitzenkandidaten vorzuweisen - nämlich Hans Peter Doskozil. Das Burgenland sei das sicherste Bundesland Österreichs, das müsse man im Wahlkampf erwähnen. „Ich glaube, dass man da sehr authentisch ist und ich glaube, dass die Burgenländer schätzen, dass wir auf das Thema Sicherheit setzen und Sicherheitsdienstleister für die Republik Österreich sind“, so Niessl.

Hans Niessl bei den Wahlgesprächen 2017

ORF

Hans Niessl im Gespräch mit ORF Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger.

„Absolute Mehrheit der ÖVP soll in Eisenstadt gebrochen werden“

Bei der Gemeinderatswahl tritt die SPÖ in allen 171 Gemeinden an. In 168 stellt sie auch Bürgermeisterkandidaten, derzeit hat die SPÖ 87 Bürgermeister. „Wir wollen Bürgermeister dazu gewinnen, meiner Meinung nach wird es in Neusiedl am See eine Stichwahl geben. Da werden die Karten neu gemischt“, so Niessl. Auch in Bad Tatzmannsdorf werde es eine Stichwahl geben, sein größter Wunsch sei es aber, dass die „absolute Mehrheit der ÖVP in Eisenstadt gebrochen wird“, so Niessl.

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