Ausgezeichnete Therapie mit Tieren

Tiere werden immer öfter in der Therapie eingesetzt, zum Beispiel in der Trauma- oder Psychotherapie. Eva-Maria Scheibe betreibt in Reinersdorf einen Therapiebauernhof und hat für die dort angebotene „Tiergestützte Intervention“ ein Gütesiegel bekommen.

Am Erlebnisbauernhof in Reinersdorf im Bezirk Güssing leben rund 50 Tiere - von Pferden über Hühner bis hin zu Eseln. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind die wichtigsten Mitarbeiter in der Tiergestützten Intervention.

Experten vom Projekt überzeugt

„Die Kinder arbeiten mit den Tieren, etwa mit Eseln, Ziegeln oder Schafen. Es ist aber kein Streichelzoo - die Kinder werden gezielt zu einer Übung hingeleitet“, so Eva-Maria Scheibe, Obfrau des Erlebnisbauernhofs. Die Kinder, die auf den Bauernhof kommen, haben etwa soziale Schwierigkeiten oder Konzentrationsschwierigkeiten. Auch Opfer von sexuellem Missbrauch werden auf dem Erlebnisbauernhof therapiert.

Das Projekt in Reinersdorf wird von Experten und Therapeuten unterstützen. „Wir sollten uns an den Tieren ein Beispiel nehmen. Auch wir Menschen sind weiterentwickelte Tiere. Wir haben uns leider ein wenig verwildert und sind bestialisch geworden. Gewalt in der Familie gibt es bei Tieren etwa nicht“, so Helmut Pechlaner, ehemaliger Direktor des Tierparks Schönbrunn.

Gütesiegel für Bauernhof

Bauernhöfe, die Tiergestützte Intervention anbietet wollen, müssen gewisse Qualitätsstandards erfüllen. Der Erlebnisbauernhof in Reinersdorf wurde durch das Österreichische Kuratorium für Landtechnik zertifiziert. Die Überreichung des Gütesiegels fand im Rahmen eines Festaktes im Heustadl statt.

Eva-Maria Scheibe musste für die Zertifizierung verschiedene Kriterien erfüllen. Dazu zählen unter anderem eine praktische Ausbildung, die tiergerechte Haltung, sowie auch eine Ausbildung für die Tiere. Sie sollen sehr gutmütig sein und die Übungen mitmachen können.