Vom tiefsten Punkt auf den Glockner

Normalerweise besteigt Abenteurer Hans Goger die höchsten Berge der Welt oder macht Touren durch Alaska. Sein neues Projekt ist als Kontrapunkt dazu gedacht. Dieses Mal zieht es ihn vom tiefsten Punkt Österreichs auf den Gipfel des Großglockners.

Es war die erste richtige Bergetappe für Extrembergsteiger Hans Goger. Bei seinem neuen Projekt zieht es den fast 52-Jährigen aus Wolfau (Bezirk Oberwart) diesmal in die heimische Bergwelt. Vom tiefst gemessensten Punkt Österreichs in der Nähe von Apetlon (Bezirk Neusiedl am See), geht es auf den höchsten Gipfel, nämlich den Großglockner. „Ich bin in den vergangenen Jahren draufgekommen, dass ich von meiner Heimat noch nicht genug weiß und noch nicht genug gesehen habe“, sagte Goger.

Start auf 114 Metern Seehöhe

Am Montag hat er seine Tour in der pannonischen Tiefebene, auf 114 Metern Seehöhe, dem tiefst gemessensten Punkt Österreichs, begonnen. Den Neusiedler See überquerte er mit einem Kajak, bei schwierigen Wetterbedingungen, denn während seiner Überfahrt war ein Gewitter im Gange. „Eine Stunde lang habe ich mich von den Gelsen im Schilfgürtel ärgern lassen müssen, während ich auf besseres Wetter gewartet habe“, so Goger. Wenig später kam er in Mörbisch am See (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) an. Von dort aus ging es mit dem Rad nach Mönichkirchen in Niederösterreich. Ab dort ging es dann zu Fuß weiter, zunächst über den Hochwechsel.

Hans Goger

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Auf der Vorauer Schwaig gab es den ersten Zwischenstopp bei dieser Etappe

„Ich glaube der Wechsel war der allererste Berg den ich bestiegen habe. Ich weiß nicht wie oft ich hier schon war, aber ich komme immer wieder gerne zurück. Er ist sozusagen mein Lieblingsberg“, so Goger. Begleitet wurde der Extrembergsteiger auf dieser Etappe von einigen Freunden und Weggefährten, darunter auch sein Sponsor und der Arzt seines Vertrauens. Goger sei ein Kraftpaket, so Internist Walter Welleschütz. Das gelte für die körperliche, aber auch für die mentale Seite.

„Eigentlich war ja Kanada geplant“

Goger hatte für dieses Jahr eigentlich eine Tour in Nordkanada geplant. Unter dem Motto „Lerne deine Heimat besser kennen“ entschied er sich aber letztlich für die Ostalpen und eben den Großglockner. Nach rund drei Stunden erreichte die Gruppe rund um Hans Goger den Hochwechsel auf einer Seehöhe von 1.700 Metern. Ob der knapp 52jährige noch Achttausender besteigen wird, lässt er vorerst offen. „Die Frage ist schon, ob ich das noch will. Mich reizen abenteuerliche Sachen schon fast mehr. Ich war heuer in Grönland unterwegs und das war eine ganz tolle Sache“, sagte Goger. Das nächste Etappenziel des Abenteurers ist Stuhleck. Ende September will er dann auf dem Gipfel des Großglockners, auf fast 3.800 Metern Seehöhe, stehen.

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