Grüne für Ragweed-Meldepflicht
Das Burgenland könnte aus Sicht der Grünen mehr tun, um die Verbreitung der Ragweed-Pflanzen einzudämmen, die Allergiebeschwerden verursachen. Leider komme der Auftrag zu mehr Forschung relativ spät: „Echte Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung gibt es eigentlich nicht,“ stellte Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmülller in einer Aussendung fest. Die Grünen fordern eine landes- und bundesweite Meldepflicht.
Wolfgang Spitzmüller/Grüne
Grenzüberschreitendes Projekt sei nicht genug
Burgenland und Ungarn wollen im Rahmen des INTERREG-Projekts „Joint Ambrosia Action“ gemeinsam Verbreitungsursachen erforschen und Maßnahmen zur Eindämmung erarbeiten. Dazu wurde kürzlich ein Plan präsentiert - mehr dazu in Grenzüberschreitende Ragweed-Bekämpfung. Man begrüße, dass nun endlich gegen das gesundheitsschädliche Unkraut vorgegangen werde, so Spitzmüller. Gefordert werde aber „wesentlich mehr“.
Schon 2010 habe eine Tagung des Landes zum Thema stattgefunden. „Passiert ist danach nichts, es gibt nicht einmal eine Meldepflicht,“ berichtete der Abgeordnete.
ORF
Entfernungspflicht in Ungarn als Vorbild
Die Grünen verlangen neben Melde- auch eine Entfernungspflicht. Gerade im Osten Österreichs breite sich Ragweed besonders aus. In Ungarn seien Grundeigentümer etwa verpflichtet, Ragweed-Pflanzen zu entfernen. Bei Zuwiderhandeln drohten hohe Strafen.
Neben den Auswirkungen auf die Gesundheit vieler Menschen gehe es letztendlich auch um einen Kostenfaktor. Laut Experten seien etwa elf Prozent (Angaben aus dem Jahr 2010) der Menschen in Ostösterreich betroffen. Wenn man davon ausgehe, dass ein unbehandelter Pollenallergiker pro Jahr 2.400 Euro an direkten und indirekten Kosten verursache, so könne man von 1,4 Milliarden € pro Jahr nur für Österreich ausgehen, rechnete Spitzmüller.