Schlechtes Erntejahr für Getreidebauern

Die Getreideernte ist österreichweit bis auf den Kukuruz abgeschlossen. Es sei ein sehr schlechtes Jahr - diese Bilanz hat am Mittwoch der burgenländische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger gezogen.

In seiner Funktion als Verwaltungsratschef der Agrarmarkt Austria präsentierte Hautzinger die Ergebnisse in Wien. Was für das Burgenland schon seit mehreren Wochen feststand, zeigte sich jetzt auch für ganz Österreich: Die Getreideernte ist im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen - insgesamt um 22 Prozent. Schuld daran ist besonders die große Hitze im heurigen Sommer, sagte Hautzinger.

Grafik über die Schätzung für die Getreideernte 2017 gesamt und nach Sorten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMA

Schätzung für die Getreideernte 2017 gesamt und nach Sorten

„Es war ein Jahr, wo wir Rekorde im negativen Sinne gebrochen haben. Es war der trockenste März und ein heißer Juni. Das hat natürlich irrsinnige Auswirkungen auf das Wachstum der Kulturen gehabt“, so Hautzinger.

Dem Klima anpassen

Für die Landwirte in Ostösterreich bedeutet das heurige Jahr wirtschaftlich eine „enge Rechnung“, wie Hautzinger sagte. Hilfe kommt von der Europäischen Union, durch Direktzahlungen an die Landwirtschaft. Eine Ursache für die Probleme mit dem Wetter sieht die Landwirtschaftskammer im Klimawandel. Die Landwirte versuchen zunehmend, sich an die neuen Umstände anzupassen.

„Die Landwirtschaft investiert sehr stark in gesunde Böden. Der Humusgehalt unserer Böden ist in den letzten Jahren sicherlich besser geworden. Auch setzen wir darauf, der Landwirtschaft klimafittere Sorten zur Verfügung zu stellen“, so Hautzinger. Die höheren Temperaturen und die Trockenheit haben aber auch Vorteile: Die Ernte beginnt früher, und die Qualität des Getreides wird höher.