Neusiedler See: Diskussion über Wasserstand

Der Wasserstand des Neusiedler Sees sorgt wieder für Diskussionen. Während Experten sagen, der Wasserstand des Sees entspreche dem langjährigen Mittelwert, macht das derzeit seichte Wasser Seglern und Schifffahrtsbetreibern zu schaffen.

Experten messen den Wasserstand mit der Höhe über dem Meeresspiegel. Der Neusiedler See hielt Ende Juli den langjährigen Mittelwert von etwa 115,4 Meter über Adria. Im Vorjahr lag dieser Wert bei etwa 115,6. Grund dafür sei der ausbleibende Regen, sagt Helmut Rojac von der Wasserbau-Abteilung im Amt der burgenländischen Landesregierung.

Neusiedler See Wasserstand

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„Zustand nicht kritisch“

Es habe heuer 70 bis 80 Millimeter weniger Niederschlag gegeben als im Vorjahr. „Für die Natur ist das kein kritischer Zustand“, so Rojac. Die Hitzewelle in den vergangenen Wochen habe nun eben viel zur Verdunstung des Sees beigetragen, so Rojac.

Neusiedler See Wasserstand

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Diese Tretboote liegen üblicherweise nicht zur Gänze auf dem Trockenen

„15 Millionen Kubikmeter in einer Woche“

Durch die Hitze in der Vorwoche seien drei bis fünf Zentimeter Wasserstand verdunstet. „Das bedeutet: Es verdunsten immerhin bis zu 15 Millionen Kubikmeter Wasser in einer Woche aus dem See“. Für den See ist der geringe Wasserstand kein Problem. Für Segler und Schifffahrtsbetreiber mitunter schon.

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Segelboote auf dem Neusiedler See

Die Ausflugsfähren haben einen Tiefgang von 60 bis 80 cm und wirbeln den Schlamm nicht nur in Hafennähe auf, sagt Roman Drescher vom gleichnamigen Schifffahrtsunternehmen. Manche Stellen des Sees müssten daher derzeit gemieden werden. Die wichtigen Routen seien aber befahrbar, so Drescher. Die meisten Badegäste nehmen es mit Humor und üben beim Schwimmen, mit dem Bauch nicht den Schlamm zu berühren.