Burgenland weiterhin Schlepper-Hotspot

Das Burgenland ist der Hotspot der Schlepperkriminalität in Österreich - das geht aus dem aktuellen Schlepperbericht des Innenministeriums hervor. Für dieses Jahr wird mit einem Anstieg der Schlepperkriminalität gerechnet.

Die Zahlen im Schlepperbericht 2016 wurden wegen der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 mit dem Zahlen von 2014 verglichen. 2016 wurden 27.850 Menschen, die von Schleppern nach Österreich gebracht worden waren, aufgegriffen. 2014 waren 20.975. Im Burgenland wurden im Vorjahr 5.800 Flüchtlinge aufgegriffen, die meisten davon im Bezirk Neusiedl am See.

Die meisten Flüchtlinge kamen über Ungarn

Von den 94 im Burgenland festgenommen Schleppern wurden 72 ebenfalls im Bezirk Neusiedl am See geschnappt. Österreichweit wurden 249 Schlepper gefasst, 2014 waren es 511. Über Ungarn wurden im Vorjahr 11.100 Menschen nach Österreich geschleppt, über Italien kamen 9.300 Flüchtlinge mit Hilfe von Schleppern nach Österreich. Am häufigsten begaben sich afghanische Staatsbürger, gefolgt von Syrern und Pakistani in die Hände von Schleppern. Dabei gehe es um viel Geld, sagt Helmut Greiner von der Landespolizeidirektion Burgenland. Für eine Schleppung aus Syrien würden zwölf bis 15.000 verlangt, so Greiner.

Die Experten des Bundeskriminalamtes rechnen heuer Jahr mit ähnlich hohen, wenn nicht sogar höheren Zahlen als im Vorjahr, weil sich die Situation in vielen Kriegsgebieten nicht zu entspannen scheint.

SPÖ-Schnecker: „Investitionen nötig“

Bei der SPÖ Burgenland zeigt man sich angesichts der Zahlen bestätigt: "Der Schlepperkriminalität muss rigoros der Kampf angesagt werden. Dafür sind weitere Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur nötig – und eine Umsetzung des Kern-Doskozil-Plans zur Eindämmung der illegalen Migration“, so SPÖ-Sicherheitssprecher Ewald Schnecker in einer Aussendung. Man hätte schon früher auf die Warnungen von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hören sollen, so der Landtagsabgeordnete.