Hinter den Kulissen von „Rigoletto“
Tonnenschwere Teile müssen auf der Bühne der Oper im Steinbruch geräuschlos bewegt werden. Gut geschmierte Radlager sind dazu nötig und vor allem kräftige menschliche Wadenmuskeln.
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„Wir machen alles ohne Strom, darum gibt es bei uns Fahrradantriebe, die über Umlenkrollen und Drahtseile diese Dinge bewegen. Das heißt, sollte es einen Stromausfall geben - wobei wir auch hier mit einem Notstromaggregat ausgestattet sind - kann uns wenig passieren“, so der Technische Leiter Engelbert Edelhofer.
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Nach demselben Prinzip öffnet sich auch der Felsen zum Haus von Rigolettos Tochter Gilda. Bei Tag ohne Licht und Projektionen auf der LED-Wand wirkt das Ganze recht unspektakulär. „Am Abend, wenn die Filme eingespielt werden, ist es schon großes Kino“, so Edelhofer.
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Video-Technologie und genaue Berechnungen
Die 60 Meter breite Bühne wird erst durch die innovative Video-Technologie aus 16 Großprojektoren zum symbolischen Spielraum großer Gefühle. Für sie musste extra das Gebäude für Ton-und Lichtregie aufgestockt und mit einem eigenen Kühlsystem ausgestattet werden. Kopfzerbrechen machte den Technikern auch der dreifache Dodekaeder, ein zwölfflächiger Körper, den sich Regisseur Philippe Arlaud für seine Inszenierung ausgedacht hat.
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Bis 19. August zu sehen
„Wir haben ihn irgendwann mal ‚Dodelkaeder‘ genannt, weil er uns sehr viel Substanz gekostet hat - mir vielleicht weniger, aber unser Statiker ist fast daran verzweifelt. Der musste ein eigenes Programm besorgen, damit man die Windlasten berechnen kann“, so Edelhofer.
In der Schlussszene, wenn Gilda stirbt, muss die Sängerin auf einer Markierung stehen, weil sie sich samt dem Bühnenboden senkt und gleichzeitig ein Felsen über sie gestülpt wird - all das ist nur durch die ausgeklügelte Bühnentechnik möglich. „Rigoletto“ ist noch bis 19. August im Steinbruch St. Margarethen zu sehen.
Link:
- „Rigoletto“: Gelungene Premiere trotz Regen (burgenland.ORF.at; 13.7.2017)