Rauter verabschiedet sich nach 35 Jahren

Seit den 1980er-Jahren zählte Wolfgang Rauter zu den schillernde Figuren in der Landespolitik, zuerst bei der FPÖ, später gründete er die Freie Bürgerliste. Abseits seiner politischen Ambitionen ist Wolfgang Rauter Richter, am Freitag hielt er seine letzte Verhandlung ab.

Nach 35 Dienstjahren und rund 6.000 Verhandlungen trat Strafrichter Wolfgang Rauter am Freitag seinen Ruhestand an. Er sei mit Leib uns Seele Richter gewesen. Es gebe keinen schöneren Beruf als den Richterberuf und er werde es sicher vermissen, sagte Rauter am Freitag nach seiner letzten Verhandlung am Landesgericht in Eisenstadt.

Bekannt als politisch umtriebiger Jurist

Ab dem Ende der 1980er-Jahre war Rauter federführend in der FPÖ tätig. Er zog für die Freiheitlichen in den Landtag ein und wurde sogar Landesrat. Nach Zerwürfnissen mit der Landes-FPÖ, legte er seine Politämter nieder und kehrte im Jahr 2000 als Strafrichter ins Landesgericht Eisenstadt zurück. Der politisch umtriebige Jurist Rauter gründete 2007 die Plattform Liste Burgenland und war Kurzzeitbürgermeister in Großhöflein (Bezirk Eisenstadt).

Wolfgang Rauter

ORF

Rauter gründete 2007 die Plattform Liste Burgenland

„Er wird eine Lücke hinterlassen“

Mit seinem Abgang werde Wolfgang Rauter eine Lücke hinterlassen, und das nicht nur als Mensch sonder auch personell, sagte Landesgerichtspräsident Karl Mitterhöfer. Insgesamt habe man 22 Richterinnen und Richter, zum Teil in Teilauslastung. Gerade bei den Strafsachen gebe es nun, nach dem Abgang von Rauter, einen Fehlbedarf, der leider laut letzten Informationen des Justizministeriums nicht nachbesetzt werde, so Mitterhöfer.

Wolfgang Rauter

ORF

Wolfgang Rauter hielt rund 6.000 Verhandlungen in seinen 35 Dienstjahren ab

Fällt im Landesgericht viel Arbeit an können zusätzliche Richter von anderen Gerichten dienstzugeteilt werden, so Mitterhöfer. Wegen der Personalknappheit könne es in nicht so dringenden Fällen dennoch zu längern Wartezeiten kommen. Haftsachen würden immer gleich erledigt, aber es könne natürlich sein, dass die Verhandlungen sich bei Personalmangel um zwei bis drei Monate verzögern würde, so Mitterhöfer. Man hoffe aber dennoch, dass das für Personalfragen zuständige Bundeskanzleramt, den Strafrichterposten von Wolfgang Rauter in nächster Zeit nachbesetzten wird.