„Gelsen-Inventur“ im Burgenland

In den vergangenen drei Jahren wurden 15.000 Gelsen im Burgenland gesammelt und wissenschaftlich erforscht. Bei diesem „Stechmückenmonitoring“ wurde festgestellt, dass es im Burgenland 26 Gelsenarten gibt, von denen keine Gefahr ausgeht.

Jedes Jahr werden im gesamten Burgenland zwischen acht und zwölf Gelsenfallen aufgestellt. Die Insekten werden mit Kohlendioxid angelockt und dann mit einem Ventilator in einen „Gelsensack“ geblasen, aus dem sie sich nicht mehr befreien können. Im nächsten Schritt werden die Gelsen eingefroren und später unter dem Mikroskop untersucht.

Durchgeführt wird das von Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Biologischen Station in Illmitz (Bezirk Neusiedl am See). Das Land Burgenland investiert in diese laufende Untersuchung der Gelsenpopulation 20.000 Euro.

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Mit so einer Falle werden die Gelsen eingefangen

Krankheitsübertragungen abschätzen

Ein Ziel dieses Monitorings sei einerseits, die invasiven Insektenarten im Auge zu behalten. Andererseits sei es wichtig, um mögliche Krankheitsübertragungen abschätzen zu können, sagt Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).

Fakten zu Gelsen

  • In Österreich gibt es 47 Gelsenarten, 26 davon sind im Burgenland heimisch.
  • Gelsen werden nicht durch Licht, sondern Kohlendioxid angezogen.
  • Heimische Gelsen sind ungefährlich.
  • Gelsen stechen am liebsten bei Fuß- und Handgelenken zu und lassen sich besonders gerne auf dunkler Kleidung nieder.
  • Bewährte Hausmittel sind etwa Zitronenmelisse und Lavendel.

Derzeit gehe von den Gelsen keine Gefahr aus, so Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ). Aus gesundheitspolitischer Sicht begrüße man die Stechmückenmonitoring-Initiative ganz besonders, weil man so auch den Menschen klarmachen könne, dass es in diesem Bereich momentan keine Bedrohung gebe, so Darabos.

Ein Großteil der Untersuchungen beschäftigt sich auch mit der Verbreitung nicht einheimischer Arten, zum Beispiel der Japanischen Buschmücke und der Asiatischen Tigermücke. Beide Arten stammen aus Asien und sind mittlerweile weltweit dafür bekannt, dass sie eine lange Liste von Krankheiten, etwa verschiedene Fieberarten, übertragen.

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Die Stechmücken werden von Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Biologischen Station in Illmitz untersucht

Japanische Buschmücke fühlt sich immer heimischer

Die Japanische Buschmücke etwa finde man im Burgenland mittlerweile jedes Jahr und von Jahr zu Jahr früher, heißt es seitens der Experten. Heuer wurde sie im Burgenland bereits im Mai entdeckt. Das könnte darauf hindeuten, dass sich die Buschmücke im Burgenland wohlfühlt und wahrscheinlich auch dort überwintert.

Eine besondere Aufmerksamkeit wird auch der Asiatischen Tigermücke gewidmet. Sie wurde im Jahr 2012 in Jennersdorf erstmalig in Österreich nachgewiesen, seitdem aber nie wieder. Gefährliche Krankheitserreger wurden aber bei den im Burgenland untersuchten Mücken noch nie festgestellt.

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