Was wurde aus Luftschutzkellern der 70er-Jahre?

Die Angst vor einem Atomkrieg hat während der Zeit des Kalten Krieges dazu geführt, dass auch Privatpersonen Luftschutzkeller bauen mussten. Heute werden diese Keller als Lagerräume und Kellerstüberl genutzt - ein Lokalaugenschein.

Nach dem Ende des Kalten Krieges zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika, gilt ein Atomkrieg mit weltweiten Folgen lange Zeit schon als ausgeschlossen. In den 1960er-Jahren, als die Atomkrise zwischen den damaligen Großmächten auf dem Höhepunkt war, mussten auch in Privathäusern Luftschutzkeller errichtet werden.

Luftschutzkeller in der Bauordnung

Ab dem Jahr 1970 hat die burgenländische Bauordnung entsprechende Schutzräume auch für private Neubauten vorgeschrieben. Bis zum Jahr 1994 mussten also neu errichtete Privathäuser mit einem Luftschutzkeller ausgestattet sein, in den man sich im Fall einer atomaren Katastrophe zurückziehen konnte. Mit so einem Fall sei heute nicht mehr zu rechnen, erklärt die zuständige Beamtin der Landesregierung, Eleonore Wayan.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Spaziergang durch ehemalige Luftschutzkeller

Mittlerweile wurden die Bunker im ORF-Landesstudio-Burgenland und im Landhaus in Eisenstadt umfunktioniert.

Es habe damals ein kurzes Zeitfenster gegeben, wo das Szenario des Kalten Krieges allgegenwärtig gewesen sei und, dass die sicheren Keller auch für Privathäuser notwendig sein würden. Das habe sich dann aber innerhalb von 15 Jahren wieder geändert und damit sei das für die Privathaushalte dann entfallen, so Wayan. Heute dienen sie oft nur noch als Lagerräume oder Kellerstüberl. Meist erinnert nur noch wenig an ihre ursprüngliche gedachte Funktion.

Bunker dient mittlerweile als Serverraum

Auch im ORF-Landesstudio-Burgenland in Eisenstadt wurde der ehemalige Luftschutzkeller vor Jahren umfunktioniert. In den Räumen war einst sogar ein eigenes Studio eingerichtet, um die Programme des ORF-Burgenland selbst im Katastrophenfall weiter senden zu können. Dieser Fall ist aber bis heute nie eingetreten. Der Platz wird nun für die Netzwerkcomputer genutzt.

Luftschutzkeller, Bunker

ORF

Der Luftschutzkeller im Landhaus in Eisenstadt

Und auch die Landesregierung selbst hat ihren, ehemals gut ausgestatteten Bunker, mittlerweile aufgelassen. Lebensmittel oder Wasser gibt es hier nicht mehr, nur noch staubige Bänke und unbequeme Liegen.