Weiden: Mögliche Ursache für Badeverbot

Nach dem Badeverbot in Weiden am See bleibt die Frage wie es dazu gekommen ist weiterhin offen. Grund für das Verbot war eine erhöhte Bakterienbelastung des Wassers. Als Ursache hatte man zuerst eine Verunreinigung durch Vögel und Enten vermutet. Experten sehen das aber anders.

Im Strandbad Weidem am See (Bezirk Neusiedl am See) hat eine erhöhte Belastung des Wassers mit Enterokokken-Bakterien ein zweitätiges Badeverbot ausgelöst - mehr dazu in Badeverbot im Seebad Weiden. Die spätere Messung ergab, dass die Belastung sechs Mal höher als erlaubt war.

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Umfangreiche Sofortmaßnahmen

Seitens der Gemeinde wurden sofort mögliche Ursachen überprüft, sagt Bürgermeister Wilhelm Schwartz von der ÖVP.

Positive und negative Effekte

Enterokokken sind eine Bakteriengruppen, von denen speziell zwei Arten für das Verdauungssystem bei Menschen und Tieren eine wichtige Rolle spielen. Sie werden daher auch in bestimmten Lebensmitteln, etwa zur Förderung der Darmflora, eingesetzt. Neben den positiven Effekten die die Bakterien auf den Menschen haben, können bestimmte Arten aber auch Infektionen hervorrufen, insbesondere dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Seebad Weiden am See

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Das Wasser des Neusiedler Sees wird wöchentlich von der Biologischen Station in Illmitz analysiert

„Vögel als Ursache praktisch unmöglich“

Ursprünglich war man von einer massiven Verunreinigung des Wassers durch Vögel und Enten ausgegangen. Seitens der Biologischen Station in Illmitz (Bezirk Neusiedl am See), die die Wasserproben einmal wöchentlich entnimmt, glaubt man aber nicht daran. Selbst wenn hunderte oder tausende Vögel gleichzeitig vor Angst vor irgendeiner Bedrohung beim Flugstart gleichzeitig ihren Darm in das Wasser entleeren würden, sei es praktisch nicht möglich, so eine hohe Konzentration der Enterokokken in das Wasser zu bekommen, sagte Peter Gisch von der Biologischen Station.

Seebad Weiden am See

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Mittlerweile ist das Badeverbot in Weiden am See wieder aufgehoben

Die wahrscheinlichste Ursache für die hohe Belastung ist wohl auf den Menschen zurückzuführen. Ein Segler könnte etwa seinen Fäkalbehälter unerlaubter Weise in den See entleert haben. Trotz des vorübergehenden Badeverbots in Weiden am See wird die Wasserqualität des Neusiedler Sees insgesamt sehr gut bewertet, denn die laufenden Proben seien in Ordnung und würden keine erhöhten Werte aufweisen, so Gisch.

Keine gesundheitlichen Bedenken

Man habe gesehen, dass sehr wohl die Konzentration der Bakterien im Wasser ansteige, man befinde sich aber weit unter den Grenzwerten die in der Badegewässerverordnung vorgesehen seien. Vom hygienischen und gesundheitlichen Standpunkt aus gebe es derzeit in keinem Seebad rund um See Bedenken. Man könne gefahrlos ins Wasser gehen, so Gisch.