Flugzeugteil im Neusiedler See entdeckt

Beim Baden im Neusiedler See hat ein Mann am Dienstagabend ein Flugzeugteil entdeckt. Es dürfte aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Die Feuerwehr barg das Metallteil, das nun genau untersucht werden soll.

Der 54-jährige Mann aus dem Bezirk Neusiedl am See entdeckte das Metallstück gegen 19.30 Uhr in der Nähe von Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See) und verständigte die Polizei. Die Polizisten markierten die Fundstelle und tasteten das Teil im Wasser ab. Es wurde schließlich von Feuerwehrleuten geborgen und in den Hafen gebracht. Das Fundstück ist etwa so groß wie eine Autotür und verrostet, sagt Polizeisprecher Wolfgang Bachkönig.

Flugzeugteil

LPD Burgenland

Im Neusiedler See gefundenes Flugzeugteil

Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte es sich um einen Kühler eines vermutlich im Zweiten Weltkrieg abgestürzten Flugzeuges handeln. In den nächsten Tagen soll untersucht werden, ob es sich um ein historisches Stück handelt.

„Üblicherweise ungefährliche Relikte“

Im Neusiedler See tauchten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder Wrackteile von Flugzeugen auf. Sie stammen meist von den Kämpfen zwischen den Flugzeugen der Deutschen Luftwaffe und Alliierten Verbänden, die im Zweiten Weltkrieg Wiener Neustadt bombardierten. Von im Wasser gefundenen Kriegsrelikten gehe normalerweise keine Gefahr aus, sagt Bachkönig.

Messerschmitt Me262

Pixabay

Messerschmitt Flugzeug der Deutschen Luftwaffe

Dennoch müsse bei einem solchen Fund sofort die Polizei verständigt werden. Zudem sei es wichtig die Fundstelle zu markieren. Explosionen oder ähnlich gefährlich Situationen habe es seit dem Krieg aber nie gegeben.

Immer wieder Wrackteile im Neusiedler See

In den 1990er Jahren tauchten mehrmals Trümmer von abgestürzten Messerschmitt-Jagdflugzeugen auf. 1992 wurde ein Passagierschiff beschädigt, das auf ein Wrack aufgefahren war. 2003 gab der See den Motor einer Messerschmitt frei, inklusive Einschusslöchern. Die verschiedenen Flugzeugteile waren eine Zeit lang im Landesmuseum Burgenland ausgestellt und sind inzwischen im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Auch Berufsfischer zogen immer wieder Kriegsrelikte aus dem See, darunter Granaten und Fliegerbomben.