Weniger Privat- und Firmeninsolvenzen

In Österreich hat es nach Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbandes heuer im ersten Halbjahr weniger Privat- und Firmenpleiten als im Vorjahr gegeben. Im Burgenland wurden von Jänner bis Juni 51 Privatinsolvenzen angemeldet, um 35 weniger als im Vorjahr.

Aufgrund der beschlossenen Insolvenzrechtsreform zeigen die Zahlen der Privatinsolvenzen für das erste Halbjahr einen starken Rückgang. Waren es im gleichen Zeitraum 2016 im Burgenland noch 86 Privatinsolvenzen, sind es heuer um fast 41 Prozent weniger, nämlich 51, so der Alpenländische Kreditorenverband.

Rückgang auf Gesetzesänderung zurückzuführen

Der Rückgang sei ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die Bundesregierung im Arbeitsprogramm Ende Jänner eine Änderung des Privatkonkurses in Aussicht gestellt habe, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband. Das neue Insolvenzrecht, das ab 1. November in Kraft tritt, besagt, dass eine Restschuldbefreiung Privater ohne eine Mindestquote erfolgen kann.

Jemand klingelt bei der Schuldnerberatung

dpa/Angelika Warmuth

Im Burgenland wurden im ersten Halbjahr 2017 deutlich weniger Privatinsolvenzen angemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres

Schlechtere Bedingungen für Gläubiger

Bisher galt ein Abschöpfungsverfahren für sieben Jahre mit zehn Prozent Mindestquote. Mit der neuen Regelung sind es fünf Jahre ohne Mindestquote. Für Gläubiger bedeute das, schon aufgrund der Verkürzung des Zahlungszeitraumes beim Abschöpfungsverfahren und dem Empfall der Mindestquote von zehn Prozent, mit Sicherheit eine Verschlechterung, sagte Platz.

Weniger Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr

Während es im ersten Halbjahr besodners wenige Privatinsolvenzen gegeben hat, werden es im zweiten umso mehr sein, sodass man insgesamt einen konstanten Wert im Vergleich zu 2016 erwartet. Einen Rückgang gab es im Burgenland auch bei den Firmeninsolvenzen. Von 100 im Jahr 2016 auf 82 im heurigen Jahr. Diesen führt man auf die positive Konjunkturentwicklung zurück.

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