Erntebilanz: Zu heiß, zu trocken

Die Trockenheit sorgt für schlechte Aussichten für Getreidebauern. Vor allem die vielen Hitzetage im Juni bescheren den Getreidebauern große Ernteeinbußen. Seitens der Landwirtschaftskammer rechnet man mit einem „Desaster“.

Für die Getreidebauern gab es heuer zu viele heiße, trockene Tage. 17 Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad waren es bis Donnerstag im Burgenland, dazu kommt der trockenste März, seit es Aufzeichnungen gibt. Die Folge: kleine Ähren mit weniger Körnern.

„Es wird im heurigen Jahr ein echtes Desaster für die Getreidewirtschaft werden. Wir gehen davon aus, dass wir im Burgenland im Durchschnitt - regionsweise unterschiedlich, aber mindestens zwanzig Prozent weniger als in einem normalen Jahr haben werden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr werden es bis zu 30 Prozent sein“, so Franz Stefan Hautzinger.

Ernte, Weizen

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Die Folge der Trockenheit sind kleine Ähren mit weniger Korn

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In ganz Österreich gibt es Ernteeinbußen

Ernteeinbußen von bis zu 22 Prozent

Auch im Rest Österreichs sieht die Lage nicht besser aus und man rechnet mit Ernteeinbußen von 22 Prozent im Vergleich zu 2016. Die Dürrekarte mit den braunen Flecken zeigte, dass viele Regionen im Norden, Süden und Osten des Landes unter Trockenheit leiden. Für Bauern ohne Dürreversicherung kann es finanziell sehr eng werden.

„Wer nicht versichert ist, hat heuer in diesen Regionen ein dramatisch schweres Jahr. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Bei diesen Erträgen, die wir in manchen Regionen erwarten, werden es nicht Erträge, sondern Restmengen sein. In diesen Regionen wird es kaum möglich sein, Pacht, Sozialversicherung und Aufwandskosten aus dem Erlös und auch nicht unter Beiziehung der Ausgleichszahlungen abzudecken“, sagte Hermann Schultes, Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer.

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Die Karte zeigt die trockensten Regionen Österreichs in den Farben Rot und Orange an

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Wo es geht, werden die Felder derzeit beregnet

Bauern rechnen mit niedrigem Preis

Außerdem müssen die Getreidebauern mit einem eher niedrigen Preis rechnen, weil es weltweit noch ausreichend Lagerbestände gibt. Das Getreide hat heuer zwar einen besonders hohen Proteingehalt, aber dafür ist das Hektolitergewicht niedrig - das drückt den Preis, weil es weniger Mehl bedeutet.

Für Mais, Ölkürbis, Sojabohnen und Kartoffeln gibt es noch keine Ernteschätzungen. Doch auch hier machen sich die Bauern keine allzu großen Hoffnungen. Wo es geht, werden die Felder derzeit beregnet.

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