Rad-Marathon in Stadtschlaining abgesagt

Nach einem tragischen Unfall bei einem Radmarathon in Kärnten, haben die Behörden begonnen, die Auflagen für solche Sportevents zu erhöhen. Kleinere Veranstalter wie jene des Friedens-Radmarathons in Stadtschlaining können diese nicht erfüllen.

Seit 20 Jahren gehört der Friedens-Radmarathon in Stadtschlaining zu den traditionsreichsten Sportveranstaltungen des Landes. Heuer, in seiner mittlerweile 23. Ausgabe muss er erstmals abgesagt werden. Grund dafür, sind behördliche Auflagen. „Zusätzlich zu den Auflagen, die wir ohnehin schon hatten, haben wir die Auflage bekommen, dass wir für die Straßenfahrbahnoberfläche und auch für die Sturzräume verantwortlich sind“, so Werner Glösl vom Veranstalter-Team.

Eine Liste mit insgesamt 28 Punkten hätten die Veranstalter, der Verein Zukunft und der Radclub Schlaining, abarbeiten müssen. Auf mehr als 250 Kilometern hätten sie die Rennstrecke auf Schlaglöcher und sonstige Gefahren untersuchen und kennzeichnen müssen. Ein nahezu unmögliches Unterfangen, hieß es, denn der Friedens-Radmarathon sei ein Nullsummenspiel. Zusätzliche finanzielle Mittel dafür gäbe es nicht.

Absage, Radmarathon, Stadtschlaining

ORF

Heuer wird kein Friedens-Radmarathon in Stadtschlaining stattfinden

Straße mit Riß

ORF

Die Veranstalter hätten die Rennstrecke auf Schlaglöcher und sonstige Gefahren untersuchen und kennzeichnen müssen

Schaden für die Region

Seitens der Gemeinde spricht man jedenfalls von einem erheblichen Schaden für die Region. Die erhöhten Auflagen würden aber auch hier Anlass zur Sorge geben. „Wenn ich das übertrage auf einen Radweg, natürlich muss ich schauen, dass der instand gehalten wird, aber ich weiß nicht, ob ich dann als Gemeinde, wenn wir so vorsichtig vorgehen wie die Behörden, dann gewährleisten kann, dass dort jemand fährt, weil ich für Radfahrer diese Sicherheit nicht gewährleisten kann“, sagte der Stadtschlaininger Bürgermeister Markus Szelinger (SPÖ).

Stadt Schlaining, Radmarathon, Absage

ORF

Die Veranstalter appellieren an die Eigenverantwortung der Radfahrer

Appell an Eigenverantwortung

Der Fall in Kärnten zieht jedenfalls seine Kreise. Auch in Pöttsching musste der 29. Triathlon im Vorfeld abgesagt werden. In Stadtschlaining jedenfalls möchte man an die Eigenverantwortung der Hobbysportler appellieren.

„Der Radfahrer soll herkommen und sich wohlfühlen bei uns. Aber auch mit dem Gedanken, wenn er bei einem Radmarathon fährt, dass er selbstverantwortlich ist und sagt, wenn etwas passiert, dann ist es mir passiert und nicht eine Behörde oder einen Veranstalter zur Verantwortung zieht“, so Werner Glösl. Die Veranstalter hoffen jedenfalls, dass es im kommenden Jahr wieder einen Friedens-Radmarathon in Stadtschlaining geben kann.