Mit Herzblut für Kinder im Einsatz

Der Mobile Heilpädagogische Dienst (MHD) vom Verein „Rettet das Kind“ feiert sein 50-jähriges Bestehen. Bei einem Fest zog man Bilanz, formulierte Wünsche für die Zukunft und holte die Mitarbeiterinnen vor den Vorhang.

Der MHD wurde im Jahr 1967 gegründet, weil es keine Kindergärten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen gab. In den Anfangsjahren betreute eine Frau 19 Kinder jährlich im Bezirk Eisenstadt-Umgebung, heute sind es 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die knapp 1.100 Kinder jährlich im gesamten Burgenland betreuen.

Mitarbeiterinnen mit viel Herzblut

„Es sind Menschen, vor allem Frauen, am Werk für die die Arbeit kein Job ist, sondern die in ihrer Arbeit aufgehen, die über alle Maßen Herzblut in ihre Arbeit einbringen“, sagte Wilhelm Klocker, Präsident von „Rettet das Kind“, in seiner Rede.

Das interdisziplinäre Team des Mobilen Heilpädagogischen Dienstes besteht aus 30 Sonderkindergartenpädagoginnen, neun Frühförderinnen, sieben Physiotherapeutinnen, drei Musiktherapeutinnen und einer Logopädin.

Veränderte Problemstellungen

Betreut werden Kinder im Vorschulalter. Es sind beispielsweise Kinder mit Sprachproblemen, mit Verhaltensauffälligkeiten oder mit geistigen Behinderungen. Über die Jahre veränderten sich vor allem die Bedürfnisse der Kinder, erklärt Fachbereichsleiterin Elisabeth Scheikl-Pourkhalil.

„Wenn man die Problemstellungen anschaut, mit denen wir konfrontiert sind, waren es früher Kinder mit offensichtlicher Behinderung. Heutzutage hat sich das gewandelt, es sind sehr viele Kinder mit emotionalen Auffälligkeiten, mit Verhaltensauffälligkeiten - also diese evidente Behinderung tritt wirklich in den Hintergrund, ist aber nach wie vor unsere Hauptzielgruppe. Was es früher auch stark gab, war die Betreuung von Kindern mit Sprachproblemen, das ist auch eher in den Hintergrund getreten“, so Scheikl-Pourkhalil.

Frau betreut ein Kind

MHD Burgenland

In fünf Jahrzehnten hat sich beim MHD einiges verändert

Verschiedene Betreuerinnen für verschiedene Kinder

Eva Wegleitner beispielsweise arbeitet seit 13 Jahren als Sonderkindergartenpädagogin. „Ich bin für einige Kindergärten zuständig. Ich betreue Kinder mit ganz unterschiedlichen Anliegen. Das betrifft verschiedene Bereiche in der Entwicklung, es sind oft kleine Anstöße, die die Kinder brauchen“, erklärt Wegleitner.

Mobiler Heilpädagogischer Dienst

ORF

Rosa Ehrenhöfer und Eva Wegleitner

Rosa Ehrenhöfer arbeitet seit 16 Jahren im Bereich der Frühförderung. Eltern wenden sich meistens schon nach der Geburt des Kindes an sie, zum Beispiel Eltern mit frühgeborenen Kindern. „Die Eltern kommen zu uns, wenn sie bemerken, dass sich bei ihrem Kind etwas anders entwickelt als bei anderen Kindern bzw. auch wenn es darum geht, abzuklären was braucht das Kind in der häuslichen Umgebung“, so Ehrenhöfer.

Kostenloser Dienst

Der Mobile Heilpädagogische Dienst ist für die Eltern kostenlos. Finanziert wird er durch Spenden und durch das Land Burgenland. „Wir zahlen 2,6 Millionen Euro pro Jahr für diese Leistungen, das ist durchaus politischer Wille. Ich halte das für richtig“, so Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ).

Mehr Mitarbeiter gebraucht

Scheikl-Pourkhalil formuliert Wünsche für die Zukunft, vor allem werde es mehr Mitarbeiter brauchen, sagt sie. Doch auch ein Ersatz für das Team für Beratung und Diagnostik, das im Vorjahr den Dienst beendete, müsse gefunden werden. „In Form von psychologischer Diagnostik, Sozialarbeit und auch kinderärztlicher Betreuung“, so Scheikl-Pourkhalil.

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