Mehrsprachigkeit macht Schule

Im Bezirk Oberwart wird vom Kindergarten bis zum Gymnasium Ungarisch unterrichtet. Diese Mehrsprachigkeit macht Schule: Lehrende aus Ungarn, der Slowakei und benachbarten Bundesländern haben sich den Unterricht zum Vorbild genommen.

Die Stadt der Mehrsprachigkeit war Treffpunkt für Pädagogen aus Wien, Niederösterreich, Ungarn und der Slowakei, die über den zweisprachigen Unterricht vor Ort Erfahrungen sammeln wollten. Gefördert wird das Projekt vom Landesschulrat Burgenland.

„Gerade wir hier im Burgenland, wo wir so eine lange Grenze zu Ungarn haben, sind besonders gefordert, können aber auf viele Erfahrungen und Wissen zurückgreifen, was wir gerne unseren Projektpartnern an diesem Tag zeigen wollen“, sagte Christine Rammesmayer, Projektkoordinatorin beim Landesschulrat Burgenland.

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Die Pädagogen trafen sich in Oberwart

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Im Kindergarten Unterwart werden Themen auch in Ungarisch erarbeitet

Spielerische Einbindung

Der Bildungsweg des Interreg-Projektes führte nach Unterwart, in den zweisprachigen Kindergarten und die Volksschule. Pädagoginnen stellten die gelebte Mehrsprachigkeit in der Praxis vor - soziale, emotionale und kommunikative Kompetenzen werden spielerisch gefördert.

„Die Dinge, die wir jetzt mit den Kindern machen sind alltägliche Dinge, die wir sonst auch mit den Kindern erarbeiten. Wir haben jetzt das Thema Schmetterlinge, Marienkäfer - das wird aufgegriffen und auch in Ungarisch mit Geschichten oder Liedern spielerisch mit den Kindern erarbeitet“, so Michaela Schlaffer, Kindergartenleiterin in Unterwart.

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Im Kindergarten Rotenturm lernen die Kinder spielerisch ungarisch

Musterbeispiele als Anregung

Nächste Station war der Nachbarort Rotenturm, hier will man den Gebrauch der ungarischen Sprache neu aufleben lassen. Seit vielen Jahren schon, wird hier spielerisch Ungarisch gelehrt. Für die Gastpädagogen ein Musterbeispiel.

„Es freut mich, dass wir an diesem Projekt teilnehmen dürfen und wir Besuche haben, wo wir bei der Arbeit beobachtet werden und sie sehen, wie wir das in Rotenturm machen. Es ist mir persönlich sehr wichtig, die ungarische Sprache zu forcieren“, so die Kindergartenleiterin von Rotenturm Andrea Ruzsa. „Wir können das Beispiel mit den Farben, das wir gerade gesehen haben, für jede Sprache anwenden. Da werde ich das auch meinen Kolleginnen in Wien vorstellen“, meinte Silvia Milenkovic, Pädagogin in Wien.

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In Siget in der Wart gibt es zweisprachigen Unterricht

Zweisprachiger Unterricht in Siget in der Wart

Siget in der Wart oder auf Ungarisch Örisziget ist auch eine ungarische Sprachinsel im Burgenland. Seit vielen Jahren werden hier alle Fächer zweisprachig unterrichtet. „Wir haben schon Deutschstunden, wenn eben Deutschunterricht ist, oder Ungarischstunden, aber alle anderen Stunden werden zweisprachig unterrichtet“, sagte Wilhelm Miklos, Direktor der Volksschule von Siget in der Wart.

Wichtig war für die Gruppe der Gastpädagogen auch zu erfahren, wie der reibungslose Übergang des Zweisprachigen Unterrichtes in höhere Schulen passiert - deshalb bildet der Besuch des Zweisprachigen Gymnasiums den Abschluss der grenzüberschreitenden Hospitationsreise.