Huber zu A4-Drama: „Schwierige Zeit“

Nach dem Erstickungstod von 71 Flüchtlingen in einem Kühl-Lkw im August 2015 stehen derzeit zehn mutmaßliche Schlepper vor Gericht in Ungarn. Landespolizeidirektor Martin Huber ist damals als Bezirkshauptmann in den Fall involviert gewesen.

Im Gespräch mit Burgenland heute-Moderatorin Elisabeth Pauer sagte Huber, dass die Lage damals schwierig war. Es habe in den ersten Monaten des Jahres 2015 300 Aufgriffe gegeben, dann im Juli 3.000 Aufgriffe und im August 5.000 Aufgriffe, bis dieses Unglück passiert ist.

„Das hat uns natürlich alle geschockt. Ich denke da vor allem an die Polizisten, die diesen Lkw öffnen mussten und weiterarbeiten mussten. Es war für uns eine schwierige Zeit“, so Huber. „Der Fall ist für uns vorläufig abgeschlossen. Die Identifizierung, die eine besondere Herausforderung war, wo Kriminalisten aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und aus Oberösterreich mitgeholfen haben - und uns auch das Bundeskriminalamt unterstützt hat - ist abgeschlossen. Wir haben den Akt an Ungarn übergeben“, sagte Huber auf die Frage, ob man noch in Kontakt mit den ungarischen Behörden sei.

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Das ganze Studiogespräch mit Landespolizeidirektor Martin Huber

Auf die Frage, ob das Unglück zu verhindern gewesen sei - da deutsche Medien darüber berichtet hätten, dass die ungarischen Behörden schon diese Schlepperbande im Auge gehabt hätten und bereits Telefonate abgehört hätten, meinte Huber, dass es schwierig sei, das zu beantworten, da er dazu keine Informationen habe, es aber oberste Priorität der Polizei sei, Menschenleben zu schützen und rechtzeitig einzuschreiten.

Den Beschuldigten werden unter anderem Mord und Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Ein weiterer Verdächtiger ist auf der Flucht. Der Prozess wird zahlreiche Verhandlungstage in Anspruch nehmen. Ob das Urteil noch heuer ergeht, ist fraglich. Mehr dazu in A4-Drama: Erster Tag im Schlepperprozess.