Raabtal als Schlaraffenland für Insekten

Im Südburgenland sind rund 300 Hektar Blumenwiesen bzw. Bienenweiden neu angelegt worden. Sie sind ein wahres Schlaraffenland für die Insektenwelt, insbesondere Bienen, die nun ein reich gedecktes Buffet vorfinden.

Für Naturliebhaber sind Wildblumenwiesen, wie es sie etwa in Welten (Bezirk Jennersdorf) gibt, ein wahrer Augenschmaus. Solche Wiesen sind im Raabtal bereits selten geworden. Auf Initiative der Ortsstelle Sankt Martin an der Raab des Burgenländischen Volksbildungswerkes wurden deshalb im Vorjahr die ersten Wildblumenwiesen angelegt.

Comeback der Blumenwiesen

Früher sei das Raabtal von Wiesen geprägt gewesen, heute gebe es fast nur noch Ackerland. So sei die Idee entstanden wieder vermehrt Wiesen anzulegen, schildert Ernst Mayer, Initiator des Projekts „Blumenwiese“. Jäger, Imker und Landwirte ziehen dabei an einem Strang.

„Es hat einige Zeit gebraucht die Grundbesitzer von dem Projekt zu überzeugen. Toll war, dass sehr viele private Haushalte mitgemacht haben. Etwa 100 Privathaushalte haben jetzt eine eigene Blumenwiese zu Hause. Und die haben wirklich Freude an diesen Wiesen“, sagt Mayer.

Blumentwiesen Südburgenland

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Rund 100 Privathaushalte machen bei dem Projekt mit

Neben den Privatgartenbesitzern stellen naturgemäß die Landwirte die größten Flächen zur Verfügung, allein im Raabtal sind es 38 Hektar. Matthias Meitz ist Schweinezüchter, auch er verwandelte ein großes Maisfeld in eine Blumenwiese. „Ich wollte eine Fläche für Bienen und für das Wild schaffen“, sagt Meitz. Mit dem Anlegen der Blumenwiese habe er auch den Ruf der Bauern in der Region verbessern wollen.

Blumenwiesen als beliebtes Fotomotiv

Das Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) machte die Schaffung großflächiger Blumenwiesen möglich. „Die Bauern müssen eine gewisse Saatmischung verwenden. Wir haben versucht, besonders blütenreiche, für die verschiedensten Insekten zuträgliche Mischungen zu verwenden. Die Bauern müssen die Fläche mindestens einmal pro Jahr mähen und das Mähgut entfernen“, sagt Projektbetreuerin Brigitte Gerger.

Blumentwiesen Südburgenland

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Die Blumenwiese und die dort lebenden Tiere sind ein beliebtes Fotomotiv

Rund 700 Euro bekommen die Bauern dafür pro Hektar und Jahr. Eine Art Pflegeprämie, denn die Flächen sind ökologisch sehr wertvoll. Mittlerweile sind die Blumenwiesen auch ein beliebtes Fotomotiv geworden. Aufgrund des Erfolgs soll das Projekt 2018 ausgeweitet werden, Anmeldeschluss ist am 15.September.