Orthodoxes Kloster: Abstimmung trotz Rückzug

Am Sonntag findet in St. Andrä die Volksabstimmung über den Bau eines orthodoxen Klosters statt, obwohl die orthodoxe Kirche das Projekt Diskussionen bereits im April gestoppt hat. Die Volksabstimmung kann aber aus rechtlichen Gründen nicht abgesagt werden.

Nach rund zweieinhalb Jahren des Diskutierens, Verhandelns und Wartens stoppte Ende April 2017 Metropolit Arsenios Kardamakis den geplanten Klosterbau in St. Andrä. Gegner des Klosters hätten von Anfang an Ängste geschürt und Gerüchte verbreitet, begründete Kardamakis seine Entscheidung in einem Brief an Bürgermeister Erich Goldenitsch (SPÖ).

Geplantes Kloster St. Andrä

ORF

Plan für das orthodoxe Kloster

Die bereits vor diesem Rückzug angesetzte Volksabstimmung muss allerdings aus rechtlichen Gründen planmäßig am Sonntag in St. Andrä stattfinden - mehr dazu in St. Andrä muss über Kloster abstimmen. Von 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr sind 1.321 Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, im Turnsaal der örtlichen Volksschule ihre Stimme abzugeben. Sollte das Ergebnis deutlich für Klosterbau ausfallen, könnte sich die orthodoxe Kirche vielleicht zu einem Rückzug vom Rückzug durchringen, sagte Kardamakis. Er sei offen für diese Möglichkeit, aber selbst bei einem klaren „Ja“ - eine Prozentzahl wollte er nicht nennen - sei eine Rückkehr nach St. Andrä keinesfalls fix, so Kardamakis.

Verhandlungen mit anderen Gemeinden

Denn die orthodoxe Kirche verhandle derzeit mit fünf anderen Gemeinden, die am Bau des Klosters großes Interesse zeigen. Welche Gemeinden das sind, wollte Kardamakis nicht sagen - nur soviel: Drei befinden sich im Burgenland, zwei in Niederösterreich.

Eine deutliche Zustimmung erwartet sich am Sonntag Bürgermeister Goldenitsch, der von einer einmaligen Chance für St. Andrä spricht. Sein Wunschresultat liege bei 70 Prozent plus. Die Gemeinde informierte die St. Andräer nochmals in einem mehrseitigen Schreiben über alle Details des Projekts.