Der Zweifel am Klimawandel

Der Meeresspiegel steigt, die Gletscher Schmelzen, eine Naturkatastrophe folgt der nächsten - trotzdem wird die globale Erwärmung manchmal bestritten. Die Fakten der Wissenschaft lassen aber die Alarmglocken läuten.

Wenn es im Winter eisig kalt ist oder der Sommer auf sich warten lässt, ist das für die Zweifler am Klimawandel ein gefundenes Fressen: Das kalte Wetter widerspricht ihrer Meinung nach der Erderwärmung und damit dem Klimawandel. Doch Wetter und Klima darf man nicht in einen Topf werfen.

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ORF/Mutter Erde

Der ORF präsentiert einen Schwerpunkt zum Klimaschutz

Wetter ist nur eine Momentaufnahme

Das Wetter ist eine Momentaufnahme, die täuschen kann. Das Klima hingegen ist die langjährige Beobachtung von Wetterdaten und die Schlüsse daraus. Demnach steuern wir auf Gefährliches zu. Bis 2050 steigt die Durchschnittstemperatur laut wissenschaftlicher Prognosen um 1,5 Grad. Bis 2100 soll sie sogar um 3,8 Grad steigen, wenn wir so weitermachen. Das bedeutet katastrophale Auswirkungen. Schuld daran sind hauptsächlich fossile Brenn - und Treibstoffe, die seit 150 Jahren den Motor unseres Alltags antreiben.

Wetter der Extreme

An den Messungen Auffällig seien die Extreme, so Franz Bauer von der Abteilung für Klimaschutz und Lufteinhaltung des Landes: „Was wir hier sehen, ist die zunehmende Anzahl der Hitzetage im Sommer. Wir haben auch einen direkten Bezug vom Klimawandel zur Luftgüte.“ Dieselabgase und die Stickoxide in der Luft würden sich im Sommer während Hitzetagen durch die Bildung bodennahen Sommerozons bemerkbar machen. Die Zahl der Hitzetage steigt, die der Frosttage sinkt. Der Regen kommt seltener, aber wenn, dann in größeren Mengen - aktuell bei schweren Monsun-Unwettern in Sri Lanka. Das Burgenland wurde erst im Mai zuletzt von Unwettern heimgesucht - mehr dazu in Unwetter im Süd- und Mittelburgenland.

Überschwemmung in Hornstein

Petra Pogats/ORF

Unwetter fordern immer öfter die Feuerwehren des Landes

Ungewöhnliche Temperaturen im Mai

Ebenso im Mai hatte das Burgenland mit einer anderen Extreme zu kämpfen, und zwar dem Frost. Ungewöhnliche Temperaturen zu ungewöhnlicher Zeit - das heißt dann Klimawandel. Es waren apokalyptische Bilder, als die Weinbäuerinnen und Weinbauern gemeinsam gegen den Frost Strohballen in den Weingärten anzündeten. Der Rauch sollte die Weinreben vor der Kälte schützen.

Räucher im Weingarten

Johannes Pasler

Angezündete Strohballen sollen die Weinreben vor dem Frost schützen

Ausbau des öffentlichen Verkehrs notwendig

Das Burgenland setzt auf Ökologie mit eigener Strategie: Windräder erzeugen grünen Strom für Elektroautos. Lob dafür und für die Luftgüte im Land kommt von Greenpeace. „Uns ist natürlich bewusst, dass viele Menschen einfach auf ein Auto angewiesen sind“, so Adam Pavlov von Greenpeace. Daher sei es eine gute Lösung, weg von einem Diesel- oder Benzinfahrzeug, hin zu einem Elektrofahrzeug. Bis Juli können Besitzer eines Elektroautos an Tankstellen der Energie Burgenland noch kostenlos Strom tanken. Die Umweltorganisation hat eine Studie für alle Landeshauptstädte erstellt, die Eisenstadt insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellt - außer beim öffentlichen Verkehr, da gebe es noch Nachholbedarf.

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