Naturkosmetik aus dem Seewinkel

Kosmetik ist ein Millionengeschäft, in dem viele große Konzerne mitmischen. In diesem umkämpften Markt wollen sich jetzt zwei Jungunternehmerinnen aus dem Seewinkel behaupten: Sie setzen auf Naturkosmetik und Regionalität.

Die Kauffrau Kristina Szücs aus Frauenkirchen und die Werbegrafikerin Martina Unger aus Wallern lernten sich bei einer Kräuterwanderung kennen. Diese Zufallsbekanntschaft war der Beginn der kleinen Naturkosmetik-Manufaktur „KrisMar“, die im vergangenen Dezember in Wallern eröffnet worden ist. Darauf bereiteten sich die beiden etwa ein Jahr lang vor, besuchten unter anderem einen Kurs über Kosmetikherstellungen und recherchierten Rezepte, erzählte Martina Unger.

Kristina Szücs und Martina Unger testen die eigenen Cremen

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Kristina Szücs und Martina Unger

„So leicht ist es nicht, dass man rausgeht in die Natur und eine Blume pflückt und sagt, dass man jetzt eine Salbe macht. Es ist doch ein bissl aufwendiger, es ist vor allem ein reglementiertes Gewerbe - man muss eine Ausbildung haben. Man muss Vorschriften befolgen, wie das man jedes Produkt sicherheitsbewerten lässt - jeder Rohstoff ist ein geprüfter Rohstoff. Jedes Produkt ist in der europäischen Datenbank modifiziert“, so Unger.

Naturkosmetik KrisMar

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Die Cremen werden im Kellerlabor hergestellt

Labor im Keller

Ihr Labor haben die beiden Jungunternehmerinnen zuhause im Keller eingerichtet. Dort mischen sie die Zutaten für ihre Cremen und sieden ihre Seifen. Wichtig dabei, so Kristina Szücs sei, dass sie regionale Rohstoffe verwenden, dass sie ohne Palmöl produzieren und ohne künstliche Duft- oder Farbstoffe. Bevor noch die erste Salbe in einen Tiegel gefüllt wurde, war Einiges an Investition nötig, so Unger.

Kristina Szücs und Martina Unger im Labor

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Martina Unger und Kristina Szücs bei der Arbeit

„Es fallen schon Kosten an - bei den Sicherheitsbewertungen, den Kursen, die Rohstoffe, die Verpackung. Man kann das Produkt ja erst verkaufen, wenn alles fertig ist, wenn die Firma gegründet wurde und alles bewertet wurde. Es ist schon eine lange Vorlaufzeit, wo man nur Ausgaben hat, bis zu dem Zeitpunkt, wo man einmal eine Salbe verkauft“, erklärte Unger.

Naturkosmetik KrisMar

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Auch Zeitungen wurden schon auf die Jungunternehmerinnen aufmerksam

Zeitintensiv, aber lohnend

Martina Unger bereut den Schritt in die Selbstständigkeit nicht. Es sei zwar zeitintensiv, aber sie könne jetzt die Buchhaltung gemütlich am Abend auf der Couch machen und habe jetzt viel mehr Zeit für ihren elfjährigen Sohn.

Auch wenn KrisMar erst seit dem vergangenen Dezember auf dem Markt ist, bekam die kleine Naturkosmetik-Marke in Österreich schon Aufmerksamkeit bekommen. Ihre Naturkosmetik verkaufen Szücs und Unger hauptsächlich in Regionalläden, auf Märkten und über das Internet.