„Weltenbürger“ aus Unterwart
Eigentlich hätte Szabo Priester werden sollen. Seine Eltern schickten ihn in das Knabenseminar nach Mattersburg. Szabo war schon damals aufgelegt zum Diskutieren. Erst in einem Grazer Gymnasium konnte er das aber mit Hingabe tun. „Vor allem mein Philosophieprofessor war so ein Rebell in der Schule und mit dem haben wir viel diskutiert und das hat mir als 17-Jähriger sehr gefallen“, erinnert sich Szabo.
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Seit damals machte sich der heute 72-Jährige täglich Notizen. In seiner ganz persönlichen Wissenskartei ging es ihm schon immer um ein Europa der gemeinsamen Werte. „Ein humanistisches Engagement für die Menschen, dass sind die Werte, die Europa groß und wichtig gemacht haben. Diese europäischen Ideale sind mir jetzt noch wichtiger als in der Studentenzeit“, so Szabo.
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Gedanken auf Holzblättchen aus Ahorn
Szabo spricht vier Sprachen und hält diverse Vorträge. Vor sechs Jahren ging er als Unternehmensberater in Pension. Seither brachte er seine Gedanken und sein mittlerweile viel diskutiertes Wissen auf Holzblättchen aus Ahorn. Bis zu seinem 100. Geburtstag will er 144 kleine Büchlein aus Holz geschrieben haben.
„Die Denker im philosophischen Sinne vor Sokrates haben noch keine Bücher gekannt und haben alles auf Holz geschrieben. Das nennt man Pinakes und meine Bücher sind auch so - einfach Manuskripte, wo es nur ein einzelnes Exemplar gibt“, erklärt Szabo.
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Wiener Druckerei bindet „Pinakes“
In Paris, wo Szabo nach Wien, Unterwart und einem Häuschen in Mittelfrankreich, am öftesten anzutreffen ist, hatte er keine Druckerei für seine „Pinakes“ gefunden - in Wien schon. Dort werden die einzelnen Seiten auch zu Faltbüchlein, sogenannten Leporellos, gebunden.
Szabo hat vier Büchlein über Franz Liszt geschrieben. Die verfasste er in vier Sprachen. Damit will er nicht nur dem Musiker Liszt gerecht werden. „Er ist eine sehr große Persönlichkeit. Das persönliche Engagement war nicht nur seine Musik, sondern auch die anderen Menschen - damit auch ein philosophisches, soziales Engagement“, so Szabo.
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In Paris hielt der studierte Lebensmitteltechnologe über den Kosmopoliten Liszt bereits viele Vorträge. Mit dabei sind immer seine Pinakes. Die Manuskripte auf Holz sind die Grundlage für eine Diskussion. Bevor Szabo allerdings wieder nach Paris abreist, besuchte er noch den Liszt aus Unterwart, den Ehemann seiner Cousine.