Lang wieder Ärztekammer-Präsident

Am Mittwochnachmittag ist Michael Lang bei der konstituierenden Sitzung der Ärzekammer-Vollversammlung wieder zum Ärztekammer-Präsidenten gewählt worden. Lang bekam 23 Stimmen, es gab neun Gegenstimmen.

Michael Lang ist Oberarzt der Chirurgie am Krankenhaus Oberpullendorf. Als Ärztekammer-Präsident geht er in seine dritte Periode, er steht der Ärztekammer Burgenland wieder für die nächsten fünf Jahre vor. Auch Michael Schriefl und Brigitte Steininger wurde als Vizepräsidenten wiedergewählt. Die Mattersburger Internistin Gertrude Winhofer wurde zur Finanzreferentin bestellt.

Michael Lang

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Ärztekammer-Präsident Michael Lang

Der Ärztemangel ist ein akutes Problem im Burgenland, derzeit gibt es 21 offene Arztstellen - mehr dazu in Großpetersdorf: Suche nach Kassen-Arzt. Lang erneuerte nach seiner Wahl die Forderung nach der Abschaffung des Aufnahmetests für Medizinstudenten, dieser Test halte viele junge Leute davon ab, Medizin zu studieren. Er glaube nicht, dass das Burgenland für Ärzte unattraktiver sei als andere Bundesländer, sagte Lang. Die Probleme seien überall die gleichen, man müsse dringlich darauf schauen, dass die Arbeit in den Spitälern interessant bleibe - also keine Bürokratie und auch die Ausbildung müsse durch entsprechend dargebrachte Leistungen attraktiv für die Kollegen sein.

Ärztekammer-Vollversammlung

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Ärztekammer-Vollversammlung

33 Mandatare in der Vollversammlung

In der Ärztekammer-Vollversammlung sind 33 Mandatare aus insgesamt vier Listen vertreten. Sie setzt sich aus der Kurie der angestellten und der Kurie der niedergelassenen Ärzte zusammen. Der amtierende Präsident Michael Lang kandidierte mit seiner „Liste der angestellten Ärzte und Spitalsärzte“ nur in einer Kurie und errang 15 Mandate. Damit ist seine Liste die stärkste in der Vollversammlung.

Lang war auf Hilfe anderer Listen angewiesen

Für seine Wahl zum Präsidenten war Lang auf die Hilfe von anderen Listen in der Vollversammlung angewiesen. Denn für seine Wahl brauchte Lang die sogenannte „doppelte Mehrheit“: nämlich die absolute Mehrheit in der Vollversammlung und zusätzlich auch 25 Prozent der Stimmen aus der Kurie der niedergelassenen Ärzte. In dieser Kurie ist seine Liste eben nicht vertreten.

Als Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte und damit als Erster Vizepräsident wurde Michael Schriefl bestätigt. Er sieht die geplanten Primärversorgungseinheiten kritisch: „Es muss auch darauf Rücksicht genommen werden, dass wir ein Flächenbundesland sind, wo einzelne Zentren sicher eine Verschlechterung der wohnortnahen Versorgung mit sich bringen.“

Brigitte Steiniger wurde als Chefin der Kurie der angestellten Ärzte und damit zur Zweiten Vizepräsidentin wiedergewählt. 21 Arztstellen sind derzeit in burgenländischen Spitälern unbesetzt. Das habe viele Gründe, so Steiniger. Die Bezahlung sei eine schlechtere und die Ausbildung sei schwierig, weil sie nicht an einem Standort gemacht werden könne, zudem würden sich die jungen Ärzte eher im Facharztbereich sehen, so Steininger.

Das Präsidium komplettiert die Mattersburger Internistin Gertrude Winhofer als Finanzreferentin.

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