Seaangel: Ausgezeichnetes Rettungssystem

Das Neutaler Unternehmen FT-Tec vertreibt erfolgreich seinen Notfallempfänger Seaangel, mit dem man über Bord gegangene Passagiere schneller retten kann. Vor kurzem erhielt das Unternehmen einen Preis bei einer der wichtigsten Boots-Messen der USA.

Die Miami Boat-Show ist nicht irgendeine Messe, sie ist eine der wichtigsten Messen der Branche in den USA, sagte Friedrich Trobolowitsch, Geschäftsführer von FT-Tec Neutal. Es gibt zirka 100.000 wassersportbegeisterte Amerikaner, am Tag besuchen rund 150.000 Menschen diese Messe. Dass sich seine Firma dort jetzt im Bereich der kommerziellen Schifffahrt gegen die große internationale Konkurrenz durchsetzen konnte, sei schon etwas Besonderes.

„Wir haben im Bereich für Sicherheit gewonnen. Die anderen Mitbewerber sind amerikanische Hersteller oder kommen aus England - und wir als kleines Unternehmen aus Neutal haben diesen Preis gewonnen“, so Trobolowitsch.

FT-Tec Neutal, Seaangel

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Seaangel wird auf Schwimmwesten und Rettungsbooten angebracht

FT-Tec Neutal, Seaangel

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Der Preis von der Miami Boat-Show

Notfallsender für Schwimmwesten und Boote

Ausgezeichnet wurde FT-Tec einmal mehr für seinen Seaangel. Es handelt sich dabei, um einen handlichen Notfallsender, der auf Schwimmwesten und Rettungsbooten angebracht wird. Das Gerät sendet über die Funkfrequenz AIS - Automatic Identification System - ein präzises Notsignal mit dessen Hilfe in Seenot geratene Menschen rasch geortet und gerettet werden können.

Drei Jahre und drei Millionen Euro dauerte und kostete die Entwicklung des Seenotempfängers Seaangel. Seit FT-Tec mit dem burgenländischen Innovationspreis 2015 ausgezeichnet wurde, hat sich viel getan. Es gelang das Gerät weiter zu verkleinern. Der Lohn dafür ist der optisch eher unscheinbare Preis, den man jetzt in den USA gewonnen hat - ein wichtiger Türöffner für einen Millionenmarkt.

FT-Tec Neutal, Seaangel

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Das Neutaler Unternehmen arbeitet mit prominenten Kreuzfahrtlinien zusammen

Auf Kreuzfahrtschiffen eingesetzt

Eingesetzt wird Seaangel vor allem auf Kreuzfahrtschiffen. FT-Tec fand hier bereits prominente Partner. „Ein großer Partner von uns ist Norwegian Cruise Line, also NCL, mit über 26 Schiffen, wo wir das System installiert haben oder noch installieren. Wir arbeiten auch mit der Firma Carnival Cruise Line zusammen, die über 200 Schiffe haben. Auch mit Caribbean Cruise Line arbeiten wir“, sagte Trobolowitsch.

Der Markt wird durch den Ausbau des Funksystems AIS noch deutlich wachsen. „Wir wissen, dass es weltweit 20.000 Boote gibt, die mit AIS ausgestattet werden müssen. Das wird so vorgegeben. Wir haben dann die Möglichkeit unsere Notfallsysteme dementsprechend einzubauen“, so Trobolowitsch.

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Der Seaangel rettet aus Seenot

Große Bedeutung hat in Neutal die Abteilung Entwicklung und Qualitätskontrolle. Die Batterie des Seaangel muss bei widrigsten Bedingungen fünf Jahre funktionieren. Bis zu 44.000 Stück könnte man bei Bedarf pro Monat produzieren, obwohl jeder Seaangel-Empfänger manuell zusammengebaut werden muss.

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Seaangel wird manuell zusammengebaut

Nicht auf dem Neusiedler See eingesetzt

Fast schon als skurril empfindet Trobolowitsch, dass der Neutaler Seenotempfänger zwar auf den Weltmeeren eingesetzt wird, aber nicht auf dem Neusiedler See. Der Grund: Es gibt keine Zulassung von der Fernmeldebehörde. Hätten Segler in Seenot Seaangel-Sender, könnten sie von den Rettungskräften um bis zu 70 Prozent schneller gefunden werden, als derzeit, sagte Trobolowitsch. Im Jahr 2015 wurde FT-Tec bereits mit dem burgenländischen Innovationspreis ausgezeichnet.