Schockbilder schrecken Raucher nicht ab

Schockbilder auf Zigarettenschachtel - zum Beispiel von Mundkrebs - gibt es in Österreich seit einem Jahr. Die burgenländischen Trafikanten verzeichneten aber keine Umsatzrückgänge und verkauften mehr Schachtelhüllen.

Ende April des Vorjahres beschloss der Nationalrat die Einführung der Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Die Raucher lassen sich davon aber offenbar nicht beirren, die Trafikanten registrierten de facto keine Auswirkungen, sagte der Obmann der Tabak-Trafikanten, Hannes Dragschitz: Vom Verkauf her habe sich nicht viel getan, die Leute seien jetzt nicht mehr schockiert und auch dem Rauchen nicht abgeneigt. Der Absatz sei jetzt vergleichbar mit dem Absatz seit der Einführung der normalen Warnhinweise mit der Schrift - „wo sich ja auch nix getan hat mit dem Absatz“, so Dragschitz.

Zigarettenschachtel mit Schockbild

ORF/Thomas May

Schockbilder verderben Rauchern offenbar nicht die Lust auf eine Zigarette

Raucher kaufen mehr Hüllen

Zu Beginn hätten die Bilder von verfaulten Raucherbeinen oder schwarzen Lungen in den Trafiken aber schon für Aufregung gesorgt, erzählte Dragschitz. Die Leute hätten sich darüber mokiert, manche hätten ihn auch nach einer Schachtel mit einem anderen Motiv gefragt, weil es ja unterschiedliche Motive gebe.

Zigarettenschachtel in Hülle

ORF/Vera Ulber-Kassanits

Hüllen verdecken die Schockbilder

Eine Auswirkung hatten die Schockbilder aber schon: Der Verkauf von Hüllen für die Zigarettenschachteln ist gestiegen. Hier habe sich der Absatz verdoppelt beziehungsweise verdreifacht. Die Nachfrage sei nach wie vor sehr hoch, sagte Dragschitz. Die Kunden kauften einfach eine Hülle und somit seien die Schockbilder auch schon weg.

Ab 20. Mai nur mehr Schachteln mit Bildern

Bis zum 20. Mai dürfen die Trafikanten noch die übrig gebliebenen Zigarettenpackungen ohne Schockbilder verkaufen. Dies dürfte laut Dragschitz jedoch nur eine Minderheit der burgenländischen Trafiken betreffen.