Initiative: „Mit der Lehre zum FH-Studium“

Ein Fachhochschulstudium im Anschluss an die Lehre, auch wenn man keine Matura hat - diese Möglichkeit soll jetzt im Burgenland stärker bekannt gemacht werden. Eine Umfrage unter Lehrlingen zeigt, dass es Interesse gibt.

Der SPÖ-Klub, die Fachhochschule und der Landesschulrat starten die gemeinsame Initiative mit dem Titel „Mit der Lehre zum Fachhochschul-Studium“. Bei einer Umfrage unter 620 Lehrlingen in den Berufsschulen Mattersburg, Oberwart, Eisenstadt und Pinkafeld signalisierten 37 Prozent der Befragten Interesse an Fachhochschulstudien, es gab auch Interesse an entsprechenden Vorbereitungskursen.

„Image der Lehre aufwerten“

Gebäudetechnik oder Energiemanagement beispielsweise standen dabei hoch im Kurs, sagt Fachhochschul-Geschäftsführer Georg Pehm. „Wir lenken jetzt unser Augenmerk auf Berufsschüler, auf Menschen, die ihre Lehre erfolgreich absolvieren. Wir wollen auch dieser Gruppe ganz speziell ein Programm anbieten, um den Zugang zur Hochschule zu ermöglichen“, so Pehm.

Klubobmann Hergovich, LSR-Präsident Zitz und FH-Geschäftsführer Pehm mit zwei Mechatronik-Lehrlingen der Lehrwerkstätte Mattersburg, die an einem späteren FH-Studium interessiert sind

LSR

Hergovich, Zitz und Pehm mit den Mechatroniker Lehrlingen Roman Lux und Clemens Horvath

Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz bewertet die Möglichkeit, auch ohne Matura an einer Fachhochschule studieren zu können, als Chance. „Der Landesschulrat macht deshalb mit, weil wir das Image der Lehre aufwerten wollen, und zwar dadurch, dass es den jungen Menschen möglich ist, eine Universität bzw. eine Fachhochschule zu besuchen“, so Zitz.

Hergovich: „Zweiter Schritt“

SPÖ-Klubobmann und Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich verweist darauf, dass im Burgenland durch „Lehre mit Matura“ die Lehrlingsausbildung bereits aufgewertet worden sei. „Ich war damals dabei, als wir im Burgenland ‚Lehre mit Matura‘ umgesetzt haben. Wir waren damals die ersten in Österreich. Jetzt wollen wir den zweiten Schritt machen, nämlich, dass Lehrlinge verstärkt auf die Fachhochschule gehen, ein Studium absolvieren und ihr Know-how dann auch der Wirtschaft zur Verfügung stellen“, so Hergovich.

„Große Chance“

Großes Interesse an der neuen Initiative zeigten bei deren Präsentation die beiden Mechatronikerlehrlinge Roman Lux aus Großhöflein und Clemens Horvath aus Mönchhof, die auch an der Umfrage in den Berufsschulen beteiligt waren. Beide sprechen von einer „großen Chance mehr im Leben zu erreichen“.

Im Fachhochschulzentrum in Pinkafeld beginnt Mitte September wieder ein kostenloser Vorbereitungskurs für Lehrlinge, die keine Matura aber Fachausbildungen haben, und die jetzt bei Qualifikationsprüfungen antreten wollen - die Anmeldefrist endet am 31.August.

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