Trockenheit gefährdet Wintersaat

Das frühsommerliche Wetter hat auch seine Schattenseiten: Die Natur braucht dringend Regen. Betroffen sind vor allem Land- und Forstwirtschaft. So werden beim Wintergetreide aufgrund der extremen Trockenheit regional bereits Ernteeinbußen befürchtet.

Am prekärsten ist die Lage im Südosten Österreich, damit auch im Südburgenland. Die Trockenheit sorgt dort derzeit für starke Staubentstehung. Dort ist Feldarbeit derzeit eine extrem staubige Angelegenheit. „Wenn man den ganzen Tag im Traktor sitzt, dann spürt man den Staub am Abend trotz Klimaanlage beim Atmen“, sagte Franz Trummer, Landwirt in Weinberg.

Trockenheit gefährdet Wintersaat

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Feldarbeit ist derzeit eine staubige Angelegenheit

Vielerorts leidet vor allem das Wintergetreide unter der Trockenheit. „Als Kulturen sind es primär das Wintergetreide, der Raps und die Ackerfutterflächen. Gebiete mit leichten sandigen Böden sind stärker betroffen als Gebiete mit schweren tonigen Böden“, so Christian Reicher von der Landwirtschaftskammer Güssing. In den letzten zwei Monaten fielen laut Reicher 25 bis 30 Millimeter Regen - das sei bei Weitem zu wenig, man würde das Dreifache brauchen.

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Die Weizenfelder zeigen sich trocken statt saftig grün

Staubige Felder

Von der Trockenheit besonders betroffen ist auch der Vollerwerbslandwirt Edgar Brantweiner aus Tobaj. Er hat heuer 70 Hektar Wintergetreide angebaut. Eigentlich sollte sein Weizenfeld um diese Jahreszeit saftig grün sein, die Realität sieht anders aus. „Es ist ziemlich dramatisch. Es wird hier bei dem Winterweizen circa zwei Drittel Ertrag fehlen“, so Brantweiner. Auch Regen könne jetzt nicht mehr helfen, so der Landwirt.

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Auf trockenen Lagen sollte man derzeit keine neue Bäume setzen

Auch im Wald sehr trocken

Problematisch ist die Lage auch im Wald. Die Dürre begünstigt die Ausbreitung des Borkenkäfers, aktuell gefährdet sind Neuaufforstungen. „Aufgrund der Trockenheit ist es auf trockenen Lagen nicht zu empfehlen aufzuforsten. Auf gut mit Wasser versorgten, feuchten Standorten kann man aufforsten. Ich würde empfehlen, die Bäume gut zu gießen“, sagte Herbert Gerencser, Forstberater der Landwirtschaftskammer.

Auch sei die Waldbrandgefahr sehr groß, so Gerencser, er rief dazu auf, möglichst kein Feuer im Wald zu entzünden. Entschärfen könnte die Lage ausgiebiger Regen. Dafür müssten laut Fachleuten mindestens 20 Liter pro Quadratmeter fallen.

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