Lukits: „Niemals Schmiergeld bezahlt“

Im Prozess um Untreue- und Bestechungsvorwürfe bei einem Windkraftprojekt des früheren Energiedienstleisters BEWAG setzt der Schöffensenat am Donnerstag seine Befragungen fort. Ex-Vorstandsdirektor Hans Lukits ist befragt worden.

Gleich zu Beginn der Einvernahme bat Hans Lukits, ein kurzes Statement abgeben zu dürfen, was ihm vom Gericht auch erlaubt wurde: Er habe in seiner ganzen beruflichen Laufbahn niemals Schmiergeld bezahlt, geschweige denn erhalten, betonte Lukits.

Dubiose Zahlungen

In der Einvernahme geht es nun um wirtschaftliche und technische Details rund um ein Windparkprojekt in Ungarn, das niemals realisiert wurde. Die BEWAG hatte sich unter den Vorständen Lukits und Josef Münzenrieder jahrelang um das Projekt darum bemüht. Mit der Projektentwicklung hat die BEWAG die Agentur Hochegger Kommunikationsberatung beauftragt.

Hans Lukits

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Vor Gericht: Ex-Vorstandsdirektor Hans Lukits

Im Zuge der Bemühungen um Netzanschluss und Einspeiselizenzen kam es immer zu Zahlungen, die aus Sicht der Korruptionsstaatsanwaltschaft teilweise höchst dubios waren. Sie spricht von Schmiergeldzahlungen. Rund 1,3 Millionen Euro seien über Zypern und Liechtenstein im Kreis geschickt und letztlich bar abgehoben worden.

Urteile erst nach Ostern

Wer wieviel kassierte, habe man nicht rekonstruieren können. Die Angeklagten weisen alle Vorwürfe zurück. Nach Hans Lukits wird in der kommenden Woche seine Vorstandskollege Josef Münzenrieder einvernommen. Danach werden Zeugen befragt. Der Prozess wird noch länger dauern, Urteile gibt es sicher erst nach Ostern.