Alfred Schreiner: Eine Ära geht zu Ende

Mit Ende März geht Arbeiterkammerpräsident Alfred Schreiner in Pension. Der gelernte Schlosser steht seit dem Jahr 2000 an der Spitze der Arbeiterkammer Burgenland, vier mal in Folge wurde er als Präsident wiedergewählt.

Alfred Schreiner wurde 1954 in Hirm im Bezirk Mattersburg geboren. Als Lehrberuf hat Schreiner Schlosser gewählt, so wie schon der Großvater und der Urgroßvater. Die große Liebe war die Schlosserei zunächst nicht.

Alfred Schreiner

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Nach 17 Jahren an der Spitze der Arbeiterkammer geht Schreiner in Pension

„Ich wollte immer Maurer werden. Bevor aber die Lehre begonnen hätte, habe ich eine Baustelle gesehen, bei der der Lehrling geschimpft wurde“, so Schreiner. Das war für ihn eine Art Erweckungserlebnis: „Da habe ich dann umgesattelt hin zum Schlosserlehrling. Ich habe den Beruf sehr gerne gemacht, bin aber bald draufgekommen, dass das nichts für das gesamte Leben sein wird“.

Karriere bei der Gewerkschaft

Schreiner wollte immer schon mehr mit Menschen zu tun haben. Schnell machte er Karriere in der Gewerkschaft und wurde ÖGB-Landessekretär, in seiner Heimatgemeinde Hirm wurde er Bürgermeister. Vier Jahre lang war er Landtagsabgeordneter für die SPÖ, nach seinem Ausscheiden wurde er im Jahr 2000 zum ersten Mal zum Chef der Arbeiterkammer gewählt. Diese Funktion übte er 17 Jahre lang aus.

„Das Wichtigste ist, dass es uns gemeinsam in der Arbeiterkammer gelungen ist, dass die Leute ein großes Vertrauen in uns haben. Sie kommen sehr gerne zu uns, wenn sie Hilfe brauchen. Wir haben gute Mitarbeiter, die den Menschen helfen können“, so Schreiner.

„Arbeitsmarkt in Ordnung halten“

Inhaltlich begleiteten den Unermüdlichen die wechselnden Bundesregierungen und die damit wechselnden Bedingungen, sowie die Veränderungen des Arbeitsmarktes durch die EU. Wichtig sei es ihm, „dass wir unseren Arbeitsmarkt in Ordnung halten, und dass für alle Arbeitnehmer die gleichen Regeln gelten“. Als Beispiel nennt hier Schreiner das Lohn- und Sozialdumpinggesetz.

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In der Pension wird Schreiner mehr Zeit für sein Privatleben haben

In der Pension will es Alfred Schreiner nun ruhig angehen. Er habe in den vergangenen vierzig Jahren aus dem Terminkalender gelebt und so gut wie möglich versucht, alle Termine und Einladungen wahrzunehmen. „Für mein Privatleben habe ich sehr wenig Zeit gehabt. Alles, was ich in den vergangenen vierzig Jahren nicht machen konnte, möchte ich jetzt machen“, so Schreiner. Eine Reise ist auch schon angedacht: Die französische Hauptstadt Paris würde ihn reizen.