Dürfen Krebspatienten Zucker essen?

Immer wieder wird hoher Zuckerkonsum ins Spiel gebracht, wenn es um eine Krebserkrankung geht. Wir sind der Frage nachgegangen, ob Krebskranke auf Zucker verzichten sollten oder ob es sich dabei um einen Mythos handelt.

Im Sonnberghof in Bad Sauerbrunn sind bis zu 140 Krebspatienten auf Reha. Gesunde Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Schlagzeilen wie „Krebs liebt Zucker“ oder „Brustkrebs durch Zucker“ verunsichern die Betroffenen enorm. Doch gibt es tatsächlich eine enge Verbindung zwischen Zucker und Krebs? Die Krebszelle könne Zucker zwar schneller aufnehmen als andere Zellen, so der ärztliche Leiter im Sonnberghof, Marco Hassler. Doch das könne man nicht therapeutisch nutzen, indem man Zucker weglasse. Es sei nicht möglich, die Ernährung so umzustellen, dass ein Krebs - wenn er da sei - keinen Zucker bekomme.

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Krebs und Zucker

ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller hat mit Marco Hassler über Zucker und Krebspatienten gesprochen.

Menü nach den Vorstellungen der WHO

Es gehe nicht darum Zucker vollständig zu eliminieren, sondern ihn maßvoll zu essen, so Hassler. Im Sonnberghof hält man sich an die Empfehlung der WHO, der Weltgesundheitsorganisation: Diese empfiehlt einen Zuckerkonsum von 25 Gramm bis 50 Gramm pro Tag. Wer sich an die Tagesration von 25 Gramm Zucker hält, muss nicht hungern wie dieser Speiseplan für einen Tag zeigt:

Frühstück: Dinkelbrei - in Reismilch gekocht, mit Zimt und Honig verfeinert. Dazu gibt es Sonnenblumenkerne, Leinsamen und einen Apfel.

Mittagsmenü: Gemüsesuppe und Seehecht mit Sesamerdäpfeln und Gemüse. Als Dessert kann entweder eine Banane oder ein Zucchinikuchen genossen werden.

Zuckerreduziertes Tagesmenü

ORF

Abendessen: Vollkornbrot mit Topfenaufstrich und eine Cremesuppe. Beim Fernsehen sollte man dann lieber zu Walnüssen, Karottenaufstrich und Karottensticks greifen als zu Chips. Getrunken wird ausschließlich Wasser oder Soda-Zitron.