Neuer Glucose-Sensor für Diabetiker

Im Burgenland leiden etwa 20.000 Menschen an Diabetes Mellitus Typ 2. Diese Form des Diabetes ist vor allem auf zu viel Zucker, zu viel Fett und zu wenig Bewegung zurückzuführen. Ein Glucose-Sensor erleichtert den Alltag der Betroffenen.

Scannen statt stechen - das ist die wesentliche Veränderung, die der Glucose-Sensor für Diabetiker bringt: Sie müssen sich nicht mehrmals am Tag in den Finger stechen, um den Blutzuckerwert zu ermitteln. Stattdessen bleibt ein kleiner Sensor zwei Wochen lang im Arm. Der Patient fährt mit einem Scanner über diesen Sensor und der Blutzuckerwert erscheint.

Krankenkasse zahlt nur in bestimmten Fällen

Der Sensor sei sicher eine Verbesserung für die Patienten, sagte Eva Strohmayer, Ärztin an der Diabetesambulanz im Krankenhaus Oberwart. Die Krankenkasse bewillige die Neuerung derzeit nur für die funktionelle Insulintherapie. Das seien jene Patienten, die mehrmals Insulin spritzen und auch sehr viele Messungen durchführen müssten. Auch für Kinder, die am Diabetes Typ 1 leiden, werde der Sensor bewilligt.

„Diagnose unerkannt“

Zucker tut nicht weh, schädigt aber schleichend Augen, Nieren und das Herz. Das Problem ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie an Diabetes leiden. In Österreich spreche man von ungefähr 600.000 Menschen, die von der Krankheit betroffen seien, doch nur 420.000 seien diagnostiziert, so Strohmayer. Die übrigen Betroffenen lebten noch mit der Diagnose unerkannt und mit einem sehr hohen Risiko. Diabetes sei keine Krankheit, die abrupt zu heilen sei, sondern man müsse da lebenslang dran bleiben - mit Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und auch entsprechender medikamentöser Therapie.

In Diabetesschulungen informieren Ärzte, Diätologen und speziell geschultes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal Betroffene. Diabetesambulanzen gibt es in allen burgenländischen Krankenhäusern: in Kittsee, Eisenstadt, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing.