Frost 2016: Keine Stockschädigungen

Nach dem Spätfrost im April 2016 hatten Winzer Sorgen, dass ganze Weinstöcke absterben könnten. Damit wäre die Existenz vieler Weinbaubetriebe gefährdet gewesen. Doch diese Befürchtung dürfte sich nicht bestätigten.

Manche Weingärten hatten nach dem Frost Ende April gar keinen Ertrag - im gesamten Burgenland gab es Ernteausfälle von 60 Prozent - mehr dazu in Frostschäden im Obst- und Weinbau und Wein-Rettung: Rauch gegen Frost. Dazu kam die Befürchtung, dass die Stöcke nachhaltig geschädigt sein könnten. Hier kann Daniel Pachinger, in der Landwirtschaftskammer zuständig für Weinbau und selbst Winzer, Entwarnung geben: „Diese Angst kann ich nehmen. Wenn man sich das ganze Burgenland anschaut - wir haben keine Stockschädigungen.“

Folgeschäden vom Frost für die Winzer Pachinger Wein Bluten

ORF

Daniel Pachinger, zuständig für Weinbau und selbst Winzer, kann Entwarnung geben

Weinreben sind „vital“

Auch die Weingärten von Daniel Pachinger waren stark betroffen. Er musste Ernteausfälle von fast 70 Prozent verkraften. Als er vor zwei Wochen im Weingarten Triebe geschnitten hat, konnte er aber erkennen, dass seine Stöcke dennoch gesund sind. „Wenn man die Treibe anschneidet, sieht man eine schöne, grüne, satte Verfärbung.“ Später dann, wenn die Vegetation voranschreitet, spricht man vom Bluten der Weinreben.

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Bluten der Weinreben

Nach dem Schnitt tritt eine Wasser-Nährstoff-Lösung aus den Reben aus. Das zeigt sich in einem Wassertropfen.

Die satte grüne Farbe und der Tropfen, der aus der Rebe austritt, lassen das Winzerherz höherschlagen. „Das ist für mich als Winzer das Zeichen, dass Vitalität da ist und der Stock nicht abgestorben ist.“

Folgeschäden vom Frost für die Winzer Pachinger Wein Bluten

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Bluten der Weinreben: Eine Wasser-Nährstoff-Lösung tritt aus den Reben aus

863 Winzer warten auf Frostentschädigungen

Das Kapitel Frostschäden vom Vorjahr ist für viele Winzer aber noch nicht ganz abgeschlossen. Die von Land und Bund zugesagten Frostentschädigungen werden erst demnächst ausbezahlt. 863 Winzer im Burgenland haben solch eine Entschädigung beantragt - mehr dazu in Frost: Bis zu 150 Millionen Euro Schaden. Dabei handelt es sich um Einmalzahlungen.

Zuschuss für Versicherung

Andererseits hat das Land vergangenes Jahr für 2017 3,8 Millionen Euro an Zuschüssen für die Hagelversicherung veranschlagt. Wenn Bauern eine Versicherung gegen Wetterkapriolen abgeschlossen haben, übernehmen Bund und Land zusammen 50 Prozent - mehr dazu in Frostschäden: Bauern bekommen Geld.

Finanzlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) betonte damals bei der Ankündigung dieser Zuschüsse, im Oktober 2016: Sollte es 2017 wieder ein Katastrophenjahr werden, was Frost, Dürre oder Hagel betreffe, dann gebe es keine Sonderentschädigung mehr. Da zahle dann die Versicherung. Wer im nächsten Jahr nicht versichert sei, bekomme nichts, so Bieler damals.