Pfarrgemeinderat mit 14 Jahren
Die Aufgaben eines Pfarrgemeinderates sind vielfältig, erklärt Erich Unger von der Diözese Eisenstadt. Im Grunde genommen gestaltet der Pfarrgemeinderat das Leben und die Entwicklung der Pfarrgemeinde. Die meisten gewählten Pfarrgemeinderätinnen beziehungsweise Pfarrgemeinderäte sind zwischen 31 und 65 Jahre alt. 54 Prozent sind Frauen.
Unterschiedliche Wahlmodelle
Wahlberechtigt sind alle Katholikinnen und Katholiken über 14 Jahre - das sind im Burgenland rund 180.000 Personen. Die Wahlbeteiligung ist im Burgenland tradditionell hoch, zuletzt lag sie bei 33 Prozent. Je nach Gemeinde gibt es unterschiedliche Wahlmodelle.
Die klassische Kandidatenliste, das sogenannte Urwahlmodell und eine Kombination aus beiden. Diese Kombiwahl ist am weitesten verbreitet, rund die Hälfte der Pfarrgemeinden im Burgenland wählt so.
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Mesner mit 14
Sebastian Tuider ist Pfarrgemeinderat in Oberdorf. Seine Freunde finden es gut, dass er als Pfarrgemeinderat kandidiert, sie gehen aber trotzdem lieber Fußballspielen. Sebastian hat aber in der Sakristei der Pfarrkirche in Oberdorf zu tun. Der Schüler ist Mesner und will in Zukunft in der Pfarre auch mitentscheiden. Im Februar ist er 14 Jahre alt geworden, einer Kandidatur steht also nichts im Wege.
„Als jüngster Mesner möchte ich ins Pfarrgemeindezentrum hineinkommen und dort auch mitwirken. Die Chancen, dass ich mit 14 gewählt werde, stehen 50:50. Unser Pfarrer ist stolz auf die Arbeit, die ich hier mache. Und ich hoffe, das ist weiterhin so “, meint der junge Mesner.
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Drei Kirchenrenovierungen in 35 Jahren
Bereits seit 35 Jahren ist Karl Tuider Pfarrgemeinderat in Oberdorf. Die beiden sind - trotz Namensgleichheit - nicht miteinander verwandt, doch viel lernen kann der junge Tuider vom alten Tuider allemal. „Ich habe schon drei Kirchenrenovierungen hinter mir, wo ich selber als Polier dabei war. Voriges Jahr war die letzte.“ In seiner Funktionsperiode als Pfarrgemeinderat seien mehr als eine Million Euro investiert worden, erzählt Tuider.