Burgenland bleibt sicherstes Bundesland

Das Burgenland ist und bleibt mit großem Abstand das sicherste Bundesland Österreichs. Das zeigen die Montagnachmittag veröffentlichen Zahlen der Kriminalitäts-Statistik.

10.256 Fälle wurden im Jahr 2016 angezeigt, im Vergleich zum Jahr davor ist das ein Plus von 2,6 Prozent. Das ist der geringste Anstieg im Bundesländervergleich. Österreichweit gibt es ein Plus von 3,8 Prozent. Starke Rückgänge gab es bei Wohnungs- und Hauseinbrüchen. Zunahmen wurden in den Bereichen Cybercrime und Wirtschaftskriminalität verzeichnet.

„Unsichtbare Gefahr im Netz“

Die „unsichtbare Gefahr im Netz“ steige auch im Burgenland dramatisch an. 346 Fälle wurden im abgelaufenen Jahr 2016 angezeigt, eine Steigerung um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Es werde immer mit Computern gearbeitet, egal ob im privaten oder im Geschäftsbereich, begründet der Leiter des Landeskriminalamtes Ernst Schuch den Anstieg. „Bei den Ermittlungen ist es immer wieder schwierig - die Server der Täter stehen meist irgendwo in Übersee“, so Schuch.

Einen deutlichen Rückgang um mehr als 30 Prozent gab es bei den Wohnungs- und Haus-Einbrüchen. 141 Einbrüche wurden anzeigt. In 34 Fällen blieb es beim Versuch. Die Polizei begründet das mit strengeren Strafen für Einbruch, die das Strafrechtsänderungsgesetz gebracht habe.

2,6 Prozent mehr Anzeigen

Rückgänge gab es im Vorjahr auch bei den Autodiebstählen und der Schlepperkriminalität. Hotspot war neuerlich der Bezirk Neusiedl am See: Rund jede dritte Straftat wurde dort verübt. Unterm Strich bleibt in der Gesamt-Statistik ein Plus von 2,6 Prozent. 10.256 Fälle wurden angezeigt. Fast jeden zweiten Fall konnte die Polizei im Vorjahr aufklären. Das Ausländer-Anteil liegt bei 23,5 Prozent. Die Polizei betonte, dass der Anteil von Asylwerbern weiterhin „ausgesprochen gering“ sei. Die meisten ausländischen Täter kommen aus Ungarn, der Slowakei und Rumänien, so Schuch.

Präsentation Kriminalitätsstatistik

ORF

Christian Stella, Martin Huber, Werner Fasching

Gründe für geringes subjektives Sicherheitsgefühl

Das Burgenland ist und bleibt Österreichs sicherstes Bundesland. Dahinter folgt Vorarlberg mit fast doppelt so vielen Anzeigen. Trotzdem sei das subjektive Sicherheitsgefühl der Burgenländer „im Keller“, sagte Landespolizeidirektor Martin Huber. „Ein Punkt ist sicher, die Situation, die sich 2015 zugetragen hat, nämlich, dass viele Menschen unregistriert nach Österreich gekommen sind. Was sich geändert hat, ist die Informationslandschaft. Wenn es einen Diebstahl im Nordburgenland gibt, dann wird darüber berichtet. Im Südburgenland fühlt man sich dann auch davon betroffen und ich glaube, das ist auch ein wichtiger Punkt, warum das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung abgenommen hat“, so Huber.

Gespräch mit Polizeidirektor Martin Huber

Zur Präsentation der Kriminalitätsstatistik 2016 war Montagabend der burgenländische Landespolizeidirektor Martin Huber zu Gast in „Burgenland heute“.

Projekt „Gemeinsam sicher“

Eine wichtige Aufgabe der Polizei sei es, mit verschiedensten Maßnahmen, darunter das Projekt „Gemeinsam sicher“, auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Burgenländer zu stärken, erklärte die beiden Landespolizeidirektorstellvertreter Werner Fasching und Christian Stella. Beide stellten die Sicherheitsdoktrin des Innenministeriums vor. Im Burgenland gebe es „relativ wenig“ sogenannter „Gefährder“, erklärte Stella in diesem Zusammenhang. Man könne sie „an einer Hand abzählen“.

Polit-Reaktionen

Lob für Burgenlands Exekutive kommt von der SPÖ. Sicherheitssprecher Ewald Schnecker spricht von einem „großartigen Job“, den Burgenlands Polizisten und Polizistinnen unter „immer schwierigeren Bedingungen“ erledigen.

Die Maßnahmen der Polizeidirektion und des Innenministeriums zeigen Wirkung. Die Landespolizeidirektion Burgenland leiste „hervorragende Arbeit“, sagt ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Die Polizistinnen und Polizisten „sorgen Tag für Tag für unsere Sicherheit und sind ein wichtiger Beitrag für ein sicheres Burgenland“, so Steiner.