Schülerunion: Kritik an Landesschulrat

Die Schülerunion Burgenland hat ihre Pläne und Forderungen für die Bildungslandschaft im Burgenland vorgestellt. Die größte Schülerorganisation des Landes fordert unter anderem eine schnelleren Umsetzung der Digitalisierungsoffensive.

Der Landesobmann der Schülerunion Burgenland, Wolf Steinhäusl, wirft dem Landesschulrat vor politische Diskussionen mit Politikern zu verhindert, obwohl diese bei den Schülern gut ankämen und wichtig für die politische Bildung seien. Der Schülerunion sei es wichtig, dass man an diesen Podiumsdiskussionen festhalten würde und das nicht nur in Wahljahren. Die Schüler hätten ein Recht darauf sich mit Politik zu beschäftigen, so Steinhäusl.

„Keine einzige Veranstaltung nicht bewilligt“

Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz wies die Vorwürfe politische Diskussionen zu verhindern scharf zurück. Der Landesschulrat für das Burgenland habe im vergangenen Jahr keine einzige Anfrage gehabt, wo man eine Podiumsdiskussion in einer Schule verhindert habe. Das liege in der Schulautonomie. Wenn der Direktor oder die Direktorin befinde, dass soetwas in der Unterrichtszeit nicht genehmigt werde, dann mache er das. Seitens des Landesschulrates habe man keine einzige Veranstaltung nicht genehmigt, sagte Zitz.

Schülerunion, Wolf Steinhäusl

Schülerunion Burgenland

Die Schülerunion machte auf ihre Forderungen aufmerksam

Ergebnisse aus einer bundesweiten Umfrage

Die Wichtigkeit des Themas Digitalisierung für Schüler spiegelt das Ergebnis einer bundesweiten Schülerumfrage wider. Mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler haben an der Umfrage der Bundesschülervertretung teilgenommen. Weitere Schwerpunkte der Ergebnisse: Mehr Praxisnähe und Aktualität im Unterricht, Feedback bezüglich Stärken und Schwächen für Schüler und das Fördern der Softskills wie Präsentation und Projektmanagement, so Bundessschulsprecher Harald Zierfuß.

Sogenannte Schülerinnenparlamente, also Gesprächs- und Diskussionsrunden mit den Vertretern, sollen gesetzlich verankert werden, so AHS-Landesschulsprecherin Yvonne Wusits. Ein weiterer Punkt der wichtig sei, sei dass man die Schüler direkt erreiche und dass es eine gesetzliche Grundlage dafür geben müsse, so Wusits. Die Schülervertreter betonten, dass gelebte Schulpartnerschaft, also auch ein gutes Verhältnis zwischen Schülervertretern und Landesschulrat, gefördert werden soll.

SPÖ-Bildungssprecherin dementiert

Burgenländische Schulen seien führend beim Einsatz neuer Technologien, sagte SPÖ-Bildungssprecherin Doris Prohaska. Sie reagiert damit auf die - wie sie sagt - Unterstellung der Schülerunion, dass 50% der Pädagoginnen und Pädagogen nicht sachgerecht mit technischen Geräten umgehen könnten, und deshalb der Unterricht nicht spannend sei. Sie lasse sich die Kolleginnen und Kollegen nicht schlecht reden, so Prohaska. Alleine im letzten Studienjahr hätten sich mehr als 1.600 burgenländische Lehrerinnen und Lehrer an Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Informationstechnologie an der Pädagogischen Hochschule Burgenland weiterqualifiziert.