Klare Regeln für Schottergruben

Für den Schotter-und Kiesabbau auf der Parndorfer Platte gibt es jetzt ein Rahmenprogramm: Die Abbaugebiete müssen künftig Nachnutzungskonzepte vorlegen. Bisher sorgten Schottergruben immer wieder für Aufregung.

Unter der Leitung des ehemaligen Umweltanwaltes Hermann Frühstück wurde im vergangenen Jahr ein Konzept für den Schotterabbau auf der Parndorfer Platte ausgearbeitet. Bürgerinitiativen, Gemeinden, Raumplanung und Unternehmen waren mit eingebunden.

Konzept für Schottergruben wird vorgestellt

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Präsentation des neuen Konzepts

Niessl: Musterbeispiel für BÜrgerbeteiligung

Für Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) war es wichtig, auf Proteste aus der Bevölkerung zu reagieren: Es sei eigentlich ein kleines Musterbeispiel für Bürgerbeteiligung, Probleme aufzunehmen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten - nämlich Zonen zu schaffen, wo der Abbau möglich sei, wo er nicht möglich sei und gleichzeitig ein Nachnutzungskonzept vorzulegen.

Schottergrube

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Schottergrube

Keine Deponierung mehr möglich

Das Natur- und Landschaftspflegegesetz wurde bereits im Vorjahr entsprechend novelliert. Der Betreiber müsse bereits vor der Bewilligung der Anlage ein Endgestaltungskonzept vorlegen, sagte die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Bei bestehenden Altanlagen gebe es die Möglichkeit Rekultivierung vorzuschreiben. Die Verfüllung der Anlagen sei wirklich nur mehr mit Bodenaushubmaterial möglich, das sei ganz klar im Gesetz geregelt, damit keine Deponierung stattfinden könne, so Eisenkopf.

Eignungszonen für Schotterabbau

Für den Abbau von Schotter und Kies auf der Parndorfer Platte sollen in Zukunft klare Spielregeln gelten, dazu werden - ähnlich wie bei den Windkraftanlagen - Eignungszonen für den Schotterabbau festgelegt. Auch ein gemeindeübergreifendes Verkehrskonzept wurde laut dem Leiter des Referates Landesplanung, Peter Zinggl, ausgearbeitet. Damit legten alle Gemeinden die Grundsätze fest, wie die Verkehre laufen sollten und eine Gemeinde schiebe die Probleme nicht auf die andere Gemeinde ab.

Schottergrube

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Schottergrube

Schotter-und Kiesabbau werden auch in den kommenden Jahren für die Wirtschaft gewährleistet sein, aber durch die Auflagen der Nachnutzung, Rekultivierung und auch im Verkehrsbereich sollen die Belastungen für Bevölkerung und Natur möglichst gering gehalten werden. Manche Schottergruben eignen sich zum Beispiel als Trockengebiete für bestimmte Pflanzen und Tiere, andere werden zugeschüttet und können danach wieder landwirtschaftlich bearbeitet werden.

Nachnutzung einer Schottergrube in Parndorf

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Hier war früher eine Schottergrube

Musterbeispiel in Parndorf

Eine ehemalige Schottergrube am Ortsrand von Parndorf ist ein Musterbeispiel dafür, was in Kies-und Schotterabbaugebieten nach Beendigung der Abbauphase möglich ist. Es gibt Freizeitmöglichkeiten für die Gemeindebewohner und auch neue Bauplätze sind entstanden. Diese Art der Nutzung ist aber nur in den wenigsten Schottergruben möglich.