Schulen machen Skitage statt Skiwoche
Teure Liftkarten, hohe Buskosten, wenig Interesse - das sind die Argumente jener Eltern, die ihre Kinder nicht für den Schulskikurs anmelden. Wer als Kind oder Jugendlicher nicht skifahren lernt, wird es höchstwahrscheinlich auch nicht als Erwachsener tun. Mit 20 schnallen sich die wenigsten zum ersten Mal die Ski an.
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NMS Schattendorf setzt auf Skitag
Ein Beispiel ist die Neue Mittelschule Schattendorf (Bezirk Mattersburg). Hier kommt schon seit Jahren kein einwöchiger Schulskikurs zustande. Etwa 300 bis 400 Euro pro Woche sind vielen zu teuer. Und darum wird hier drei Tage oder - wie heuer - auch nur einen Tag auf die Piste gefahren.
„Mit 43 Euro sind abgedeckt: der Bus, die Liftkarte, der Skilehrer und auch die Leihgebühr für die Skiausrüstung. Da sind 43 Euro mehr oder weniger geschenkt“, sagt Lydia Resch, Direktorin der NMS Schattendorf.
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Skifahren und soziale Kompentenzen
Ein anderes Beispiel ist das Gymnasium Oberpullendorf. Für die Schülerinnen und Schüler ist die Wintersportwoche ein Höhepunkt des Jahres. "Wir bieten zum Beispiel auch die sogenannte alternative Wintersportwoche an. Die Schüler können sich also entscheiden zwischen alpinem Skilauf, Snowboarden, Langlaufen, Eislaufen oder Schneeschuhwandern. Und dieser Mix ist von den Kindern gut angenommen worden, sagt Sportlehrer Johann Steinkellner.
Außerdem gehe es bei der Skiwoche auch um andere Kompetenzen als nur ums Skifahren. „Die Kinder lernen Sozialkompentenz, sie lernen miteinander umzugehen und miteinander auszukommen“, so Sportlehrerin Christina Windisch.
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Finanzielle Unterstützung durch Elternverein
Rund 370 Euro kostet die Teilnahme an der Wintersportwoche, dazu kommt das Ausborgen der Skiausrüstung mit etwa 35 bis 50 Euro. Finanzielle Unterstützung kann beim Bund angefordert werden. An manchen Schulen, wie etwa am Gymnasium Oberpullendorf, hilft auch der Elternverein.
„Das wird sehr vertraulich behandelt. Wir haben das Ansuchen auf unserer Homepage. Eltern und Schüler können sich das herunterladen und völlig anonym - ohne dass Lehrerinnen und Lehrer das wissen - an den Elternverein weitergeben. Und auch dort wird das sehr vertraulich behandelt“, erklärt Helga Fabsits, Direktorin des BRG Oberpullendorf.
Laut Statistik liegen übrigens das Burgenland und Wien mit 67 Prozent Nicht-Skifahrern österreichweit an der Spitze.