Kurs für mehr Frauen in der Politik

Politik ist in Österreich weitgehend Männersache: Nur jeder 25. Bürgermeister im Burgenland ist eine Bürgermeisterin. Das Burgenland bietet daher ein überparteiliches Training für angehende Landes- oder Gemeinderätinnen an.

Das Frauenreferat lädt in die Fachhochschule Eisenstadt zum Politikerinnen-Kurs. 18 Frauen nehmen teil, von der Übersetzerin bis zur Vorstandsassistentin. Viele davon haben konkrete Ziele: Die Lehrerin Bea Szmoylan etwa möchte in die Politik gehen, um „sich politisch und im gesellschaftlichen Leben zu beteiligen“.

Politikerinnenkurs Burgenland

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Insgesamt 18 Frauen nehmen beim Kurs teil

Auch die zweifache Mutter Bettina Eiszner will sich neben ihrem 40-Stundenjob als Gemeinderätin aufstellen lassen. Ihr geht es darum, sich selbst einzubringen: „Man steht nicht nur dahinter und muss annehmen was anderen vorschlägt. Man kann eigene Anschauungen und Gefühle einbringen, das ist das Spannende.“

Frauen in der Politik

Im Nationalrat beträgt der Frauenanteil 31 Prozent. Er ist seit 2014 gesunken. Am wenigsten Frauen gibt es im Burgenländischen und im Kärntner Landtag, nur 22 Prozent der Abgeordneten sind hier weiblich. Bürgermeisterinnen gibt es besonders wenige - Nur sieben Prozent der Gemeindevorsteher in ganz Östererich sind weiblich.

Wie ein Gesetz entsteht

Der Kurs für die angehenden Politikerinnen läuft an insgesamt vier Samstagen. Gelernt wird etwa, wie ein Gesetz entsteht, wie Kommunalpolitik funktioniert und wie man mit den Medien kommuniziert. „Wir haben das Phänomen, dass Frauen zwar über 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sich das aber nicht in der politischen Vertretung widerspiegelt“, so Landesrätin Verena Dunst (SPÖ), die den Kurs Politikerinnen-Kurs initiiert hat.

Für die Kursteilnehmerinnen liegen die Gründe auf der Hand, warum die Anteil der Frauen in der Politik so niedrig ist: „Das Rollenbild ist so, dass man als Frau doch eher zuhause bei den Kindern ist und sich nichts zutraut“, glaubte Bettina Eiszner.

Politikerinnenkurs Burgenland

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Der Kurs dauert insgesamt vier Samstage lang

Vor allem die Familienfeindlichkeit des Politikerberufs schrecke viele Frauen ab."Man muss einge Gemeinderatssitzung nicht um 20 Uhr ansetzen. Wenn mehr Frauen drinnen wären, wäre es möglich, die Zeiten besser anzupassen", meinte dazu etwa Karina Ringhofer vom Frauenreferat Burgenland.