Jagdgesetz weiterhin umstritten

Das neue Jagdgesetz, das im März vom Landtag beschlossen werden soll, sorgt weiter für heftige Diskussionen - vor allem das Aus für die Gatterjagd. Ab 2023 soll im Burgenland das Jagen in umzäunten Revieren verboten sein.

Das neue Gesetz wird von Tierschützern und auch vielen Jägern begrüßt. Die Besitzer von Jagdgattern kündigen jedoch bereits Klagen an. Ein Vertreter der Gatterjagdbetreiber ist Nikolaus Draskovich: „Wenn wir eine Treibjagd machen, dann bekommen die Tiere eine Ruhezone. Große Teile des Revieres werden nicht bejagt. Die Tiere haben große Möglichkeiten auszuweichen“, erklärte Nikolaus Draskovich, Obmann der der Land- und Forstbetriebe.

Nikolaus Draskovic

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Nikolaus Draskovich kämpft gegen das neue Jagdgesetz

Protest der Tierschützer zeigt Wirkung

Dennoch droht der Gatterjagd das Aus. Die Proteste von Tierschützern zeigen Wirkung. Laut neuem Jagdgesetz werden keine weiteren Gatter mehr zugelassen. In bestehenden Gesetz sind maximal fünf Treibjagden pro Jahr erlaubt und die nur zwischen Oktober und Jänner.

Gatterjagd

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Die Gatterjagdbetreiber wollen nicht auf die Gatterjagd verzichten

Neue Regeln wie diese sind für die Gatterbetreiber akzeptabel - das endgültige Aus ab 2023 aber nicht. „Jetzt aus heiterem Himmel sollen die Jagdgatter komplett abgedreht werden. Wir sehen hier ganz klar einen Verfassungsbruch, wie leider in etlichen anderen Teilen des Jagdgesetzes auch“, so Draskovich.

Dunst: „Gehört nicht mehr in unsere Zeit“

Die Gatterjagdveranstalter sprechen von Enteignung und kündigen Schadenersatzklagen an. Die für das Jagdgesetz zuständige Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) zeigt sich wenig beeindruckt: „Neunzig Prozent der Jäger und weitaus mehr als neunzig Prozent der burgenländischen Bevölkerung sehen in der Gatterjagd kein tierschutzrechtliches Element. Das gehört nicht mehr in unsere Zeit - das ist die Meinung der Burgenländer“, so Dunst.

Gatterjagd

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Schlechte Zeiten für die Gatterjagd im Burgenland

Werden die Gatter geöffnet, vermischt sich das Wild. Forstkulturen, die mit öffentlichen Förderungen angelegt wurden, werden von Rotwild zerstört, lautet ein Argument. „Darüber hinaus kommen dann plötzlich Wildschweine hinaus in landwirtschaftliche Kulturen und machen Schaden. Ein weiteres Problem wären die zusätzlichen Verkehrsunfälle, die an Straßen entstehen, bei denen früher daneben ein Zaun war“, sagte Draskovich.

Am Zug ist jetzt der Landtag. Bis zur Abstimmung über das neue Jagdgesetz wird wohl noch heftig diskutiert werden. Die Gatterjagdbetreiber wollen das neues Gesetz bis zur Abstimmung bekämpfen.