Umsetzung der Grundschulreform begonnen

Das Burgenland will bei der Grundschulreform Vorreiter sein und sie bereits mit Schuljahr 2018/2019 zu „100 Prozent“ umgesetzt haben. Das kündigten Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz und Landesschulinspektor Erwin Deutsch an.

Auch die digitale Onlinestrategie soll in Zukunft intensiv verfolgt werden. Smartphones, Tablets und Computer sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das beginnt schon in der Volksschule. Digitales und interaktives Lernen im Internet gehöre für die Kleinsten bereits dazu, so Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz. Das Burgenland sei vor allem im digitalen Bereich nicht nur Vorreiter in Österreich, sondern auch international.

Erwin Deutsch, Heinz Josef Zitz, Thomas Schober, Christine Rammesmayer

LSR

Christine Rammesmayer, Heinz Josef Zitz, Erwin Deutsch und Thomas Schober

Einschätzung von Kindergartenkindern

Damit der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule fließend ist, sollen Kindergartenkinder für die Schuleinschreibung eine Art Beurteilung oder Einschätzung bekommen. Der zukünftige Lehrer erfahre so gleich zu Beginn, in welchen Bereichen sich das Kind leichter oder schwerer tue, sagte Landesschulinspektor Erwin Deutsch. Diese Unterlagen seien Grundlage für individuelle Förderpläne. Landesschulratspräsident Zitz betonte, dass es dabei um keine Verschulung des Kindergartens gehe.

Keine Noten bis zur vierten Klasse möglich

Außerdem soll es bis zur vierten Klasse möglich sein, auf klassische Noten in der Beurteilung zu verzichten. Bisher war dies nur mit einer Zweidrittelmehrheit des Elternforums möglich. Durch die Reform reicht die Hälfte der Stimme plus die Stimme des Direktors oder der Direktorin um textliche Beurteilungen anstelle der Noten von 1-5 durchzusetzen. Spezielle Sprachförderkurse gehören auch zur geplanten Grundschulreform. Diese muss laut Ministerium bis 2020 umgesetzt sein, das Burgenland will 2018 schon zu 100 Prozent umgestellt haben. Pilotversuche in einzelnen Schulen laufen schon.

Digitales Schulbuch

Um eine digitale Grundbildung ab der Volksschule zu ermöglichen, gibt es Weiterbildung für Pädagogen sowie ein digitales Schulbuch mit interaktivem Material wie Animationen, Videos und Übungen. Ein Kapitel wird derzeit schon an Schulen getestet. Auch das grenzüberschreitende Projekt E-Bridges soll Lösungen für Digitalisierung in der Schule liefern.