Mörbisch: Gedenktafel für NS-Opfer

In Mörbisch wurde Sonntagnachmittag eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus enthüllt. Darauf sind die Namen von jüdischen und Roma-Mitbürgern angeführt, die verschleppt und in den Konzentrationslagern ermordet wurden.

Die Gedenktafel wurde im Zentrum von Mörbisch am See (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), an der Ruster Straße - Ecke Seestraße aufgestellt. Somit befindet sie sich in unmittelbarer Nähe des Kriegerdenkmals.

Mörbisch Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus Enthüllung

ORF

Evangelische Pfarrer als Initiator

Auf der Tafel stehen rund 20 Namen und Geburtsdaten von Menschen mit Roma- oder Sinti-Herkunft, so Bürgermeister Jürgen Marx (SPÖ). Initiator der Gedenktafel sei der evangelische Pfarrer der Gemeinde Mörbisch, Joachim Grössing. „Er ist schon vor mehr als fünf Jahren an die Sache herangegangen. Und so lange hat es jetzt eigentlich gedauert, bis man einen Konsens darüber gefunden hat, welche Namen auf der Tafel stehen werden, wie die Tafel aussehen wird, wo man sie hinstellt und ob man es überhaupt macht. Das hat schon einige Zeit in Anspruch genommen“, so Marx.

Mörbisch Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus Enthüllung

ORF

Gemeinsames Gedenken und Beten

Die Gedenktafel wurde am Nachmittag in der Ruster Straße, Ecke Seestraße enthüllt. Es folgten Gebete des evangelischen und katholischen Ortspfarrers, der Roma-Pastoral Manuela Horvath und von Rami Langer von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

Anschließend an die Enthüllung fand im Evangelischen Gemeindezentrum eine Veranstaltung zum Holocaust von Juden und Roma mit Kurzvorträgen von den Historikern Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl und dem Direktor des Jüdischen Museums Eisenstadt Johannes Reiss statt.

Links: