„Müssen uns oft wegen Trump verteidigen“

224 gebürtige US-Amerikanerinnen und Amerikaner leben im Burgenland. Die Inauguration des neuen Präsidenten Donald Trump ist bei ihnen natürlich ein Thema. Sie müssten sich oft wegen Trump verteidigen, erzählten uns zwei von ihnen.

Die Hälfte der US-Amerikaner, die im Burgenland leben, hat bereits die österreichische Staatsbürgerschaft. Dennoch beobachten sie die aktuellen Entwicklungen in den USA aufmerksam. Regina Rowland zum Beispiel lebt in Mörbisch, davor war sie 30 Jahre lang in den USA - in Savanna in Georgia. Sie arbeitet ebenso an der Fachhochschule Burgenland wie ihre Kollegin Heather Dawson, die in Forchtenstein verheiratet ist.

Regina Rowland und Heather Dawson

ORF

Regina Rowland und Heather Dawson

Rowland: Man darf offen brutal sein

Ihr falle es schwer, etwas Gutes über Trump zu sagen, aber er habe es irgendwie geschafft, dass er die Leute mit dieser brutalen, ungeschliffenen Art auf seine Seite bekommen habe und das sei phänomenal, sagte Rowland im ORF-Burgenland-Interview mit Dorottya Kelemen.

Viele US-Amerikaner seien weder unbedingt für Hillary Clinton noch für Donald Trump gewesen, meinte Dawson. Sie sei sehr enttäuscht vom schmutzigen Wahlkampf in den USA gewesen. Das sei eine neue Bewegung, dass man jetzt offen so brutal sein dürfe, so Rowland.

Regina Rowland und Heather Dawson im Gespräch mit Dorottya Kelemen

ORF

Rowland und Dawson im Gespräch mit Dorottya Kelemen

Dawson: „Manchmal ein bisschen unangenehm“

Oft genug müssen sich die beiden Amerikanerinnen auch verteidigen. Das sei manchmal schon ein bisschen unangenehm, so Dawson. Sie werde oft damit beschuldigt, dass die Amerikaner Trump gewählt haben, erzählte Rowland. Aber auch wenn sie in den USA sei, müsse sie sich für österreichische Wahlergebnisse rechtfertigen. Die Amerikaner würden sich vom neuen Präsidenten Trump erwarten, dass Amerika wieder eine große Macht werde, so Dawson. Rowland rechnet mit Enttäuschungen, das „Good Old America“ wieder zurückzubringen, könne nie gehen.