Zu wenig Lehrlinge im Burgenland

Die Berufsschule Mattersburg hat am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion auf den Facharbeiter- und Lehrlingsmangel aufmerksam gemacht. Einhelliger Tenor dabei: Die Lehre muss attraktiver werden, sonst drohe vielen Branchen bald ein massiver Arbeitskräftemangel.

Fand ein Unternehmer in der Vergangenheit keinen Facharbeiter, stellte er einen aus dem benachbarten Ausland ein. Doch diese Zeiten seien vorbei, meinte der Innungsmeister der Installateure Stefan Hofer bei der Podiumsdiskussion am Dienstag: „Es gibt schon Fachkräfte im Ausland, nur ein Ungar aus Debrecen, der kann nicht nach Österreich arbeiten fahren.“ Zum Pendeln sei es zu weit und eine Wohnung hier und dort sei wiederum zu teuer. „Irgendwann ist dieser Fachkräfteexport zu Ende“, so Hofer.

Podiumsdiskussion zur Lehrlingssituation

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Podiumsdiskussion zur Lehrlingssituation

Neue Ausbildungsmodelle gefragt

Das Image der Lehrberufe müsse gehoben werden - eine alte Forderung aber noch immer aktuell, so der Direktor der Berufsschule in Eisenstadt Johannes Fenz. „Solange junge Menschen von den Eltern vorgesagt bekommen: ‚Wenn du nicht lernst, gehst arbeiten‘, dann ist das wie eine Strafe“, so Fenz.

Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz glaubt, dass neue Ausbildungsmodelle einen Lehrberuf attraktiver machen könnten. Er forderte, auch die Berufsschule mit Matura abschließen zu können.

Im Burgenland gibt es aktuell 2.592 Lehrlinge, davon werden 497 in Lehrwerkstätten ausgebildet.

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