VCÖ: Kritik an Diesel-Pkw

Neue Diesel-Pkw schleudern mehr Schadstoffe in unserer Luft als moderne Lkw, das sagt eine aktuelle Studie des europäischen Forschungsinstituts ICCT. Im Burgenland wurden im Vorjahr besonders viele Dieselfahrzeuge zugelassen. Das kritisiert der VCÖ.

Im Burgenland wurden 2016 fast 6.000 Diesel-Pkw zugelassen und damit mehr als noch 2015. Rund die Hälfte der Dieselautos wurde von Privathaushalten gekauft, der Rest wurde von Firmen und Organisationen. Im Burgenland gibt es insgesamt einen deutlichen Überhang von Dieselautos. 2015 waren 180.650 Autos angemeldet, 76.400 Benziner und rund 109.300 Diesel.

Diese hohe Anzahl von Dieselautos ist aber für die Bevölkerung gesundheitsschädigend, kritisiert der VCÖ, der Verkehrsklub Österreich. Laut der ICCT-Studie stoßen neue Diesel-Pkw doppelt soviel Stickoxid aus wie moderne Lkw. Stickoxid ist ein gesundheitsschädigendes Reizgas, das zu Lungen und Herzschäden führen kann. Vor allem für Kinder, die sich im Wachstum befinden, ist Stickoxid sehr schädlich.

Diesel günstiger

In einem Land der Pendler, wie dem Burgenland, sind Dieselautos durch den steuerbegünstigten Spritpreis dennoch nachwievor beliebter. Dass diese Autos aber extrem hohe Schadstoffe in die Luft schleudern und dadurch Folgekosten verursachen, wird nicht berechnet. Der VCÖ fordert daher, dass Diesel gleich hoch besteuert wird wie Eurosuper-Benzin, was zum Beispiel in der Schweiz gemacht wird.

Eine weitere Forderung des VCÖ: Die Schadstoffwerte der Neuwagen auf der Straßen sollen stichprobenartig überprüft werden - sogenannte „Real Driving Tests“. Denn es zeigt sich, dass die neuen Autos nicht so schadstoffarm sind, wie von den Herstellern oft angegeben wird.